Ein Sozialdemokrat im besten Sinne

Dr. Rudi Peter erhielt die Willy Brandt Medaille

Dillingen. Dr. Rudi Peter (88) erhielt die sehr selten vergebene Willy Brandt Medaille, die höchste Auszeichnung, die die SPD an ihre Mitglieder vergeben kann. Überreicht wurde sie durch den ehemaligen Bundesverkehrsminister und ehemaligen Ministerpräsidenten des Saarlandes, Reinhard Klimmt, der bei der Verleihung betonte, Rudi Peter verkörpere Sozialdemokratie im besten Sinne.

Eröffnet wurde die Feierstunde im Dillinger Seniorenpalais durch die Generalsekretärin der Saar SPD, Petra Berg, die unter den Teilnehmern zahlreiche politische Weggenossen Rudi Peters begrüßte. SI Willy Brandt Medaille  Sie betonte Rudi Peter habe die Entwicklung der Dillinger SPD entscheidend mitgeprägt. Die Früchte seiner Arbeit, deren Ziel immer das Wohl der Menschen gewesen sei, seien auch heute noch in vielen Bereichen wahrzunehmen. Die Willy Brandt Medaille sei eine außergewöhnliche Auszeichnung, die höchste Auszeichnung, die die SPD vergeben könne. Sie wird seit 1996 verliehen. Mit ihr werden Mitglieder geehrt, die sich in besonderer Weise um die Sozialdemokratie verdient gemacht haben.
Reinhard Klimmt, langjähriger Fraktionsvorsitzender der Saar- SPD stellte in seiner Laudatio den Lebensweg Rudi Peters auszugsweise dar. Rudi Peter, der aus einem von der damaligen CVP geprägten Elternhaus kommt, ist in Neunkirchen aufgewachsen, „wo der sozialdemokratische Adel herkommt“. Nach dem Abitur in Neunkirchen habe er Jura studiert, danach Soziologie . Was ihm allerdings immer noch nicht reichte, BWL und Philosophie kamen hinzu, mittlerweile in Mainz. In Philosophie promovierte er dann auch 1956. In diesem Jahr kehrte SI 5723an die Saar zurück und übernahm als erste berufliche Aufgabe die Rechtsberatung des DGB. Gerade in dieser Zeit, in die die Volksabstimmung über das Saarstatut fiel, stellte der Umbau der Gewerkschaften, die Zusammenführung mit den Gewerkschaften der Bundesrepublik eine große Herausforderung dar. Seit 1954 und somit seit 60 Jahren sei er Mitglied der SPD, in der er zahlreiche Aufgaben übernommen habe. Zusammen mit seiner Ehefrau Brunhilde und seiner Familie habe er dazu beigetragen, dass sich der vorwiegend katholisch geprägte Kreis Saarlouis immer stärker für die SPD öffnete. Stets sei er gradlinig und innovativ gewesen – unvergessen beispielsweise sein Einsatz für die Solarenergie. Manchmal sei er auch ein wenig stur, wobei er Sturheit lieber mit gradlinig übersetze – Willy Brandt Merdaille für Dr. Rudi Peterso Klimmt schmunzelnd – aber dabei auch immer tolerant und habe die Freiheit des anders Denkenden akzeptiert. Rudi Peter habe sich stets zuerst für Menschen eingesetzt und so die Sozialdemokratie verkörpert. Auch deshalb erhalte er verdientermaßen die außergewöhnliche Auszeichnung.
Dittmar Wächter, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Dillingen Nord, dem Rudi Peter angehört, betonte die Verleihung sei „fällig“ gewesen, Rudi Peter habe sie mehr als verdient. Wächter blickte zurück auf die Zeit, in der er Rudi Peter kennenlernte, im Jahr 1976. In dieser Zeit sei er stark durch diesen geprägt worden und habe Dinge gelernt, die seinen weiteren Lebensweg mitgeprägt haben. In einigen Stichworten stellte er die weitere Entwicklung dar, berichtet von der Gründung des SPD Stadtverbandes, dessen 1. Vorsitzender Rudi Peter war, des Ortsvereines Dillingen Nord, dessen Vorsitz er ebenfalls mehrere Jahre innehatte oder von der Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes. Die Zahl der SPD Stadtratsmitglieder wuchs kontinuierlich, 1984 konnte sie mit Lothar Grund erstmals den hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Dillingen stellen, 1989 hatte sie erstmals die absolute Mehrheit im Stadtrat. Dr. Rudi Peter
Mitglied im Ortsverein Dillingen Nord ist er seit 29 Jahren. Für seine Tätigkeit sprach Dittmar Wächter seinen Dank aus, auch im Namen seiner Vorstandsmitglieder. Auch für seine 60jährige Mitgliedschaft in der SPD wurde Rudi Peter geehrt, Dittmar Wächter überreichte ihm die Urkunde, die für die ebenfalls eher selten lange Mitgliedschaft überreicht wurde.
Rudi Peter bedankte sich für die Ehrung und erinnerte sich in seinem Schlusswort an Begegnungen mit Willy Brandt, den er beispielsweise bei einem Besuch der Dillinger Hütte begleitet hatte und erinnerte daran, dass die Humanisierung der Arbeitswelt eines der großen Ziele Brandts gewesen sei und daran dass Brandt bereits vor vielen Jahren von einem blauen Himmel über der Ruhr gesprochen habe und damit einen ökologischen Weitblick bewiesen habe.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Pierre Hubertus und von Susen Berg.

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