„Fair Future“ tritt für gerechtere und nachhaltigere Welt ein

Saarlouis. „Fair Future – Der ökologische Fußabdruck“ heißt eine bundesweite Kampagne, die rund 1000 Schulen in Deutschland besucht. Auch am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten war sie zu Gast und informierte rund 600 Schülerinnen und Schüler. Oberbürgermeister Roland Henz hatte die Schirmherrschaft übernommen.

IMG_6312Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. In einer halbstündigen Präsentation lernten die Schülerinnen und Schüler des Stadtgartengymnasiums die Ursachen von Armut und Hunger in der dritten Welt kennen, ebenso Wege mit denen man dies einschränken könnte. Ein Ursache ist in einigen Drittweltländern der Export von Lebensmitteln, für die ein Eigenbedarf vorliegt, als Futtermittel in Industrieländer. Signifikant ist auch, dass 18 Prozent der Erdbevölkerung rund 80 Prozent der Erde besitzen. „Man muss zuerst die Zusammenhänge verstehen, bevor man etwas dazu beitragen kann, dass die Welt gerechter und nachhaltiger wird“, sagte Björn Wiele von Multivision, Verein für Jugend- und Erwachsenenbildung, der die Kampagne in Saarlouis vorstellte. An gut nachvollziehbaren Beispielen erklärte er die derzeitige Problematik. „Wenn alle sieben Milliarden Menschen auf der Erde so leben würden, wie wir in Deutschland, bräuchte man drei Planeten“, sagte Wiele. Die Klimafrage sei die Herausforderung des Jahrtausends und das Leben und Überleben von Millionen armer Menschen sei davon abhängig, wie die reichen Länder dem Klimawandel begegnen. Dafür müsse man umdenken und daher wendet sich Multivision an die Jugend, um deren Zukunft es geht. Im Anschluss an die Multimediapräsentation, gab es eine rege Diskussion mit den Schülern. IMG_6340-1
„Am Stadtgartengymnasium nimmt das Thema Umweltbildung einen wichtigen Raum ein“, sagte Schulleiterin Sabine Blatt. Im Seminarfach „Klimawandel“ befassten sich Schüler mit Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels. Neben Projekten wie „Zukunftswerkstatt Ernährung“ oder der „Bienen-AG“ gab es auch eine Aktion, in der die Schulgemeinschaft eingeladen wurde, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen, um klimaschädliche Emissionen zu vermeiden. Eine Veränderung im Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler sei erkennbar.
Von solchen Schulprojekten profitiere auch die Stadt Saarlouis, die sich selbst aktiv um Klimaschutz bemühe, betonte Oberbürgermeister Roland Henz, der mit dem städtischen Umweltschutzbeauftragten Günter Melchior an der Vorstellung der Kampagne teilnahm. „Wir haben bereits vor einiger Zeit erkannt, wie wichtig Klima- und Umweltschutz sind und ein Klimaschutzmanagement aufgestellt“, sagte Henz. Es beinhaltet unter anderem die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden. Außerdem sei die Stadt Saarlouis als einer von vier Standorten im Saarland für das Projekt „E-Mobilität im Saarland“ ausgewählt. Dafür werden vier Elektroautos zur Verfügung gestellt, die sich Bahn- oder Busreisende ausleihen können für Fahrten vor Ort.
Nach der Diskussion besichtigte man die Außenarbeiten zur Erweiterung des Bistros. Der Bereich wird später auch als „Grünes Klassenzimmer“ genutzt. (Text: SS/aram, Fotos: Sabine Schmitt)

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