Klimaschutz stand im Mittelpunkt

Merzig. Gut besucht war auch der diesjährige Neujahrsempfang der Stadt Merzig. Unter den rund 900 Besuchern in der Merziger Stadthalle begrüßte Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer neben anderen Gästen den französischen G3141eneralkonsul Philippe Cerf, Landrätin Daniela Schlegel Friedrich, SPD Generalsekretär Reinhold Jost, Vertreter der Wirtschaft sowie zahlreicher Organisationen. In seiner Ansprache betonte er, Merzig sei gut aufgestellt auf dem Weg in die Zukunft. Zentrales Thema seiner Ansprache war der Klimaschutz. Klimawandel, globale Erwärmung und nachhaltige Energiepolitik gehören nach den Worten des Oberbürgermeisters zu den großen Herausforderungen der Menschheit, die nachhaltig nur global gelöst werden können. Dennoch gelte es auch im lokalen Rahmen Bausteine für die Lösung dieser Probleme aufzustellen.
Den Grundsatz „Global denken, lokal handeln“ habe man sich bereits vor zwei Jahrzehnten zum Motto gemacht und damit beachtliche Erfolge erzielt. Die Solarstadt Merzig sei Spitzenreiter bei der solaren Energienutz3149ung im Saarland belege unter den 230 deutschen Mittelstädten den 11. Platz. In Merzig seien öffentliche private Photovoltaikanlagen gebaut worden, die jährlich 6,5 Mio kW/h erzeugten und die Einsparung von 3500 Tonnen CO2 bewirkten. Ermöglicht worden sei dies durch gemeinsame Anstrengungen von Stadt, Stadtwerken, Unternehmen und Bürgern. Die Merziger Naturwaldwirtschaft sei bundesweit einer der innovativsten öffentlichen Forstbetriebe. Das Holzheizwerk in Brotdorf, mit dem eine CO2 neutrale Wärmeversorgung erreicht werde gehöre in diese Kategorie. Merzig ist einer der 10 deutschen Preisträger für Umweltpädagogik und prakt. Umweltschutz – die Grundschulen Kreuzberg und St. Josef gehören zu den besten Schulen Deutschlands in diesem Bereich. Seit 2006 darf Merzig offiziell den Titel „KlimaschutzKommune“ führen.
Die jüngsten Projekte sind die 2010 in Betrieb genommene Windkraftanlage auf der Merchinger Höhe, die 4000 vier-Personen-Haushalte versorgt und die Bioerdgasanlage bei der Deponie Fitten, die 2400 Haushalte versorgt.
Merzig wurde vom Bundesumweltministerium als Pilot-Kreisstadt auf dem Weg zur Null-Emissions-Kommune ausgewählt.
Einen weiteren wichtigen Teil seiner Rede widmete Dr. Lauer den Investitionen in der Kreisstadt. Auch das Jahr 2010 sei von der Wirtschafts- und Finanzkrise geprägt gewesen. Merzig habe in den beiden zurückliegenden Jahren zusätzlich sechs Millionen Euro mit Hilfe von Konjunkturprogrammen des Bundes, des Landes aber auch mit eigenem Programm investiert. Insgesamt seien in diesen beiden Jahren Aufträge in einer Höhe von über 26 Mio Euro an Unternehmen in Stadt und Region vergeben worden. Durch diese Investitionen seien zahlreiche Entlassungen vermieden und zum Erhalt vieler Unternehmen beigetragen worden. Zukunftsweisend sei die begonnene San3155ierung des ehemaligen Postareals, wo acht Millionen Euro investiert werden.
Zu den Zukunftsplänen gehören weitere Verbesserungen auf dem Gebiet Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine konsequente Förderung der lokalen und regionalen Wirtschaft, die Stärkung der Dörfer, die Umgestaltung des Kirchplatzes und die dringend erforderliche Verkehrsentlastung, bei der den Worten endlich Traten folgen müssten. Das gelte sowohl für die innerstädtische Verkehrsführung als auch für die Nordumfahrung. Zu diesem Thema lud er Ministerin Simone Peter zu einem gemeinsamen Verkehrsgipfel zusammen mit Landrätin Schlegel Friedrich in das Merziger Rathaus ein.
In seinem Ausblick betonte der Verwaltungschef, Merzig habe ideale Rahmenbedingungen. Zu den harten Standortfaktoren gehöre die exponierte Lage im Herzen der Saar-Lor-Lux Region, der gleichzeitig ein wichtiger Faktor für den Arbeitsmarkt sei. Zu fördern sei hier die Bilingualität, die mit Blick auf den luxemburgischen Arbeitsmarkt notwendig sei.
Merzig verfüge über eine ausgezeichnete Infrastruktur sowohl im sportlichen wie auch im kulturellen Bereich. Im Bezug auf die Sicherheit nehme Merzig eine Spitzenstellung ein, es gebe die höchste Aufklärungsrate im Saarland bei niedriger Kriminalitätsrate. Daneben habe sich Merzig als Festivalstadt bewährt, der Wolfspark Werner Freund lockte alljährlich zahlreiche Besucher in die Stadt.
Merzig sei eine lebendige Stadt mit Zukunft. Es gelte weiter nach vorne zu denken und zu handeln und die Vorreiterrolle auf dem Gebiet des Klimaschutzes auszubauen.
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Jugendorchester der Merziger Musikvereine unter der Leitung von Stefan Barth, Bernd Mollemeyer, Tassilo Welsch und Ann Kathrin Ollinger und von der Musical AG des Peter Wust Gymnasiums unter der Leitung von Gabi Husung.

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