Kurzfristige Betreuung in der Tagespflege ist möglich – noch

Kreistagsausschuss besuchte Pflegeeinrichtungen

Krs. Saarlouis. Der Kreistagsausschuss  für Soziales, Altenhilfe und Altenpflege des Landkreises Saarlouis besuchte am „Tag der Tagespflege“ im Rahmen seiner Aufgaben zwei Pflegeeinrichtungen im Landkreis: die Tagespflege in Schwalbach und die Tagespflegeeinrichtungen des St. Nikolaus-Hospitals in Wallerfangen. Derzeit gibt es im Landkreis Saarlouis 214 Plätze in 14 Tagespflegeeinrichtungen. Gruppenfoto_Tag-der-Tagespflege b
Die Tagespflege Schwalbach ist eine Einrichtung des Schwesternverbandes gGmbH. Sie bietet Montag bis Samstag von 8 bis 16 Uhr insgesamt 22 Plätze in der Tagespflege, die von 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden, weitere 50 Personen sind im ambulanten Pflegedienst beschäftigt. Singen, lachen, spielen, gemeinsam Filme schauen, ruhen – in der Tagespflege Schwalbach gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuell auf die Bedürfnisse der Gäste ein, wie Melanie Rech, Marion Fischer-Grün und Dirk Sellmann bei einer Führung durch die Einrichtung zeigen. „Noch können wir kurzfristige Betreuung in der Tagespflege von heute auf morgen bieten“, erklärt die Regionalleiterin Melanie Rech. Der Bedarf steige langsam, aber merklich an. „Im Saarland haben wir im Moment noch einen engen Familienverband, in der rund 80% der Pflegefälle größtenteils zuhause versorgt werden, aber das wird sich mittelfristig ändern.“, beobachtet Dirk Sellmann, Leiter des Marketings und des Personalmanagements. Neben dem Problem der kostendeckenden Organisation des Fahrdienstes für die Gäste erwähnt Melanie Rech außerdem, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Thema sei.
Die Gründung des St. Nikolaus-Hospitals geht auf das Jahr 1857 zurück, seitdem ist die Sophienstiftung Träger der Einrichtung. Heute ist das Hospital in die beiden Fachkliniken Geriatrie und geriatrische Rehabilitation und Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, sowie in die beiden Fachbereiche Alten- und Pflegeheim und Kinderheim aufgeteilt. Einen besonderen Eindruck gewann die Kreistagsdelegation hier vom Tagespflegeangebot, das einmalig im Landkreis ist. Im Unterschied zu anderen Tagespflegeinrichtungen werden hier an Demenz erkrankte Menschen im Rahmen der stationären Unterbringung tagsüber in der Tagespflege „Sophienstübchen“ betreut. So können sie als Gäste der Tagespflege und gleichzeitig auch Krankenhauspatienten in gewohnter Umgebung verbleiben. Für dieses innovative Betreuungskonzept wurde das Hospital mit der Friederike-Fliedner-Medaille ausgezeichnet. Rituale, feste Bezugspersonen und ein geregelter Tagesablauf erleichtern den Gästen die Orientierung. Das Sophienstübchen bietet seit 2016 insgesamt zehn Plätze, die werktags von 8.00 bis 17.00 Uhr von zwei Mitarbeiterinnen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern betreut werden. „Unsere Ehrenamtler sind Gold wert!“, freut sich Manfred Klein über die Unterstützung. Er betonte außerdem, dass sich die Tagespflege nur sehr schwierig kostendeckend organisieren lasse, besonders knapp bemessen sei der Zuschuss für den Fahrdienst. Dennoch ist die Tagespflege auch im St. Nikolaus-Hospital im Ausbau begriffen.

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