Dillingen. Die skurrile Komödie Oskar & Felix, fußt auf persönlichen Erlebnissen des Autors Neil Simon. Er hatte dabei die Wohngemeinschaft seines Bruders Danny mit dem Theateragenten Roy Gerber vor Augen. Diese war entstanden als die beiden, frisch geschieden, eine gemeinsame WG bezogen. Die beiden Charaktere waren jedoch so unterschiedlich, dass ein Zusammenleben unmöglich wurde.
In der Komödie lebt Oskar in einer Junggesellenbude, chaotisch, unordentlich, etwas schlampig halt, fast klischeehaft für den ungebundenen Junggesellen, der in den Tag hinein lebt. Er trifft sich mit Freunden, es wird gezockt, gebechert. In diese Situation hinein platzt Oskars Freund Felix, der von seiner Frau Betty auf die Straße gesetzt worden ist. Als der Anruf kommt, der die Pokerrunde darüber informiert, befürchtet diese, dass Felix sich das Leben nimmt. Vor diesem Hintergrund nimmt Oskar Felix bei sich auf. Daraus entwickeln sich chaotische Zustände, denn Felix entpuppt sich als Superhausfrau, bringt den Haushalt Oskars mit enervierender Pedanterie in eine geradezu sterile Ordnung. Jedes Staubkörnchen wird entfernt, die Ernährung wird gesundheitsfanatisch perfektioniert. Oskars chaotischer Junggesellenhaushalt wird zum Musterhaushalt, für diesen fast unerträglich.
Natürlich wirft der charmante Junggeselle auch ein Auge auf das schönere Geschlecht. Als es zum Rendezvous mit zwei heißblütigen Spanierinnen kommt, bahnt sich der Eklat an. Der pedantische Felix, der immer noch unter der Trennung von seiner Frau leidet, plant ein spanisches Abendessen, das er mit absoluter Pünktlichkeit zubereitet. Natürlich kommt Oskar zu spät, die beiden Spanierinnen noch später- das pollo valenciana ist verkohlt. Oskar versucht die Stimmung zu retten, indem er eine Sangria zubereitet. Währenddessen klagt Felix den beiden Damen sein Leid. Da das Essen ungenießbar geworden ist, laden die beiden Spanierinnen Oskar und Felix in ihre Wohnung ein, Felix weigert sich jedoch. Oskar folgt den beiden Damen – und muss sich dort permanent zum Seelenleben Felix‘ äußern, zum Ziel gelangt er nicht….
Stocksauer kehrt er in seine Wohnung zurück und beginnt wieder dort wo er schon war, bevor Felix einzog, das Chaos hält wieder Einzug, die Pokerfreunde kehren zurück, Felix muss gehen. Die Hauptrollen waren besetzt mit Leonard Lansink, fernsehbekannt als Detektiv Wilsberg und mit Heinrich Schafmeister als Felix, bereits in Wilsberg der Partner von Lansink. Beide schafften es ihre Rollen sehr glaubhaft und überzeugend darzustellen und das Publikum immer wieder zu Heiterkeitsausbrüchen zu führen. Ein langanhaltender Schlussapplaus des Publikums in der gut besuchten Dillingen Stadthalle war die wohlverdiente Quittung.