Merzig. Mit einem Bürgerfest feierte die Stadt Merzig die Fertigstellung des Großprojektes „Alte Post“. Das ehrgeizige Projekt, das vor rund sechs Jahren, Mitte 2006, seine Geburtsstunde erlebte, wurde mit der gewaltigen Summe von 11 Millionen Euro realisiert. Auf einem Gelände von 1,5 ha ist ein neues Zentrum entstanden, das die Attraktivität der Kreisstadt im Grünen erhöht.
Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer eröffnete gemeinsam mit den Vertretern der Investorengemeinschaft Engelbert Michels und Thomas Koch die Feier, an der neben zahlreichen anderen Gästen Minister Andreas Storm, Landrätin Daniela Schlegel Friedrich, Mitglieder des Kreistages und des Stadtrates, der Direktor des LfS Michael Hoppstädter, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Frank Jakobs der Kommandeur des Bundeswehrstandortes Auf der Ell, Oberstleutnant Andreas Büschenfeld sowie zahlreiche weitere Gäste teilnahmen. Der Oberbürgermeister schilderte den mühsamen Weg von der brachliegenden Bausubstanz zu einem modernen Carree, das sich als ein wahres Schmuckstück präsentiere. Grundlage der Entwicklung war der Bedarf der Sparkasse an Bürofläche in unmittelbarer Nähe ihrer Zentrale sowie der Raumbedarf des Landratsamtes ebenfalls in der Nähe ihrer Hauptverwaltung. Gleichzeitig wollte man den Bedarf an zentraler Versorgung der Bürger abdecken. Mit REWE wurde ein Vollsortimenter gefunden, der auf einer Fläche von 2200 Quadratmetern diesen Bedarf abdeckt. Gleichzeitig entstanden 87 Parkplätze. Erste Verzögerungen ergaben sich, als das Landesdenkmalamt einen Teil der bestehenden Bauwerke unter Denkmalschutz stellte und somit einen Abriss der vorhandenen Bausubstanz unmöglich machte. Weitere Verhandlungen mit den Investoren und Landeskonservator Dr. Baulig führten jedoch zu der jetzt realisierten Lösung. Die erhaltenswerten Objekte wurden saniert, nicht erhaltenswerte Objekte konnten abgerissen werden. Ein weiterer Hinderungsgrund war die Verkehrssituation. Hier wurde der bereits früher gefasste Beschluss realisiert, der den Verkehr durch die Bahnhofsstraße in Fahrtrichtung Landratsamt führt.
Mitte November 2010 begannen die Abrissarbeiten der nicht erhaltenswerten Gebäudeteile. Anschließend begann die Neugestaltung.
Parallel zu diesen Arbeiten wurde das früher sogenannte technische Rathaus n saniert und in seiner äußeren Form dem neuen Büro- und Einkaufszentrum angepasst, so dass eine gute Ensemblewirkung entstand. Ebenfalls parallel zu diesen Maßnahmen wurde die Stadtvilla an der Ecke Hochwaldstraße/ Straße „Zum Bauhof“, die zum wertvollsten historischen Erbe der Stadt zählt mit Hilfe einer privaten Initiative umfassend saniert, so dass auch aus dieser Blickrichtung ein einheitliches Bild entstand. Dr. Lauer dankte den am Ausbau beteiligten Firmen und Behörden für die hervorragende Zusammenarbeit den Bürgern für ihre Geduld beim Ausbau der neuen Verkehrsführung aber auch der Investorengemeinschaft, die das Projekt trotz entstehender Schwierigkeiten stets weiter verfolgt hat. Dank sagte er auch den künftigen Mietern, ohne deren Engagement das Projekt nicht realisierbar gewesen sei. Die Fertigstellung des Karrees stelle einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Stadt dar. Deshalb habe man die Bürger zu dem Bürgerfest eingeladen, das parallel mit dem Blumenmarkt stattfinde.
Thomas Koch von der Investorengemeinschaft, gleichzeitig Architekt der Maßnahme, dankte für die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen und vor allem der Behörden, die einen weitgehend reibungslosen Ablauf gewährleistet hätten. Landrätin Daniela Schlegel Friedrich hob hervor, dass hier auch durch Mitwirkung des Landkreises ein neues Dienstleistungszentrum entstanden sei, dass es dem Bürger ermögliche viele Dinge fußläufig zu erledigen. Für das Landratsamt ergebe sich die Möglichkeit das Sozialamt und den Gutachterausschuss in den neuen Räumlichkeiten unterzubringen, die damit in unmittelbarer Nähe des Landratsamtes angesiedelt blieben.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Frank Jakobs begrüßte die Umgestaltung und die damit möglichen konzeptionellen Veränderungen. Sparkassenkunden werden in Zukunft in der Hauptstelle in der Schankstraße alles erledigen können, was man unter dem originären Sparkassengeschäft versteht. Fachabteilungen, die sich vornehmlich mit der qualifizierten Nachbearbeitung befassen, werden in den neuen Räumlichkeiten zusammengefasst untergebracht. Damit seien optimale Schnittstellen und Synergieeffekte gewährleistet. Der Umzug werde einige Wochen in Anspruch nehmen, 191 Mitarbeiter seien davon betroffen, 3000 Umzugskisten mit einem Gesamtgewicht von 60 000 kg müssten bewegt werden. Mit der neuen Lösung „Hauptstelle – Alte Post – KompetenzCenter für Immobilien und Versicherung“ stelle eine absolut gelungene Lösung dar, die mehr Schnelligkeit, mehr Qualität – mehr Sparkasse bedeute.
Zum gerne angenommenen Bürgerfest gehörte ein buntes Rahmenprogramm mit Musik und Unterhaltung. Die Bewirtung hatte die Feuerwehr übernommen, die Sparkasse einen Spielparcours für die kleineren Besucher zur Verfügung gestellt.