Schlagerstar Jürgen Drews begeisterte sein Publikum
Merzig. Es passte keine Maus mehr in das Oktoberfestzelt in Merzig als am Montagabend der König Hof hielt. Jürgen Drews, der „König von Mallorca“ kam, sah und siegte bei seinen zahlreichen Fans und Bewunderern, die in allen Altersstufen nach Merzig gepilgert waren, um ihr Idol live zu erleben. Jürgen Drews enterte die Bühne und der Funke sprang sofort über und loderte weiter, gleichgültig ob der Altmeister seine altbekannten Dauerbrenner vortrug oder ob er neuere Titel anstimmte, er hatte „alles im Griff“. Es gab keine Panik auf der Titanic, statt dessen teilte er mit „Heute abend ziehn‘ wir aufs Dach“. Dazwischen stellte er seine neue CD vor, die den Titel trägt „Es war alles am besten“
Aus dieser CD trug er den Titelsong vor, der praktisch eine Autobiographie ist, die viele seiner Stationen schildert, begleitet von einem Video, das eben diese Stationen zeigt von den Les Humphries Singers, von den Begegnungen mit anderen Größen des Showbiss wie Udo Jürgens, Udo Lindenberg oder Peter Maffay. Dann natürlich, eingebaut zwischen die vielen, vielen anderen Hits, sein vielleicht berühmtester Song „Das Bett im Kornfeld“. Bei diesem Titel hatte der Sänger – wie bei den meisten anderen Songs – einen Riesenchor, praktisch das ganze Zelt sang mit. Mitten in diesem Riesenchor Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld, der sich nicht nur von den vielen Fans anstecken ließ, sondern ausgesprochen textsicher mithielt.
Dann nach 45 Minuten war das Konzert zu Ende, pardon, sollte das Konzert zu Ende sein. Aber wer erwartet hatte, dass dies so ist, hatte die Rechnung ohne das Merziger Publikum gemacht. Donnernder Applaus, unüberhörbare Wünsche nach Zugabe – natürlich erfüllte Jürgen Drews diese Wünsche, mehr als das, er legte praktisch noch einmal 45 Minuten drauf, kramte in seiner riesigen Kiste mit den Erfolgshits, natürlich kam jetzt auch der „König von Mallorca“ zu Wort. Aber er ging noch weiter zurück, holte Erfolgshits aus den Zeiten mit Les Humphries hervor, Titel wie „Mama lou“ oder „Mexico“. Später, nach dem Konzert, erzählt er uns, dass er sich durchaus vorstellen kann, Titel aus der erfolgreichen Zeit mit Les Humphries auf einer neuen CD wieder herauszubringen. Nach dem Konzert waren aber zuerst die zahlreichen Fans an der Reihe, die Schlange standen für ein Foto mit dem Sänger, Selfies waren gefragt – Jürgen Drews erfüllte die Wünsche mit engelsgleicher Geduld, immer mit einigen netten Worten, mit einem Lächeln auf den Lippen. Darauf angesprochen sagte er nur „Das ist doch selbstverständlich, das sind doch meine Fans, die heute abend phantastisch mitgewirkt haben, deshalb bin ich nach dem Konzert auch noch für sie da. Gut eine Stunde lang erfüllte er Autogrammwünsche, Fotowünsche, signierte. Ein weiblicher Fan hatte eine klassische LP mitgebracht aus dem Jahr 1977. „Das war meine erste LP“
erzählt sie während der Sänger das Cover der schwarzen Scheibe signiert – und nachschaut welche Titel er damals aufgenommen hat und erzählt, „das war in der Zeit als die Les Humphries Ära zu Ende war und ich eigentlich aufhören wollte, denn Schlager wollte ich nicht machen, aber erstens kommt es anders und zweitens…“ Er erinnerte sich, dass er damals ein Jahr lang nach Amerika ging und Jazzmusik machte, mit vielen Größen der Jazzszene Musik machte. Er kam dann zurück und erhielt das „Bett im Kornfeld“, das seine Karriere entscheidend beeinflusste. Wie lange noch? Er ist 70, das hatte er seinen Fans im Konzert erzählt und mit etwas Demut gesagt, andere werden nicht einmal so alt. Der Stil der Musik habe sich geändert, der Schlager von einst sei heute eher Volksmusik geworden und der Schlager habe sich mehr in Richtung Pop entwickelt. Und das komme ihm sehr entgegen, denn Pop sei eigentlich sein bevorzugter Musikstil.
Wie lange will er noch auf der Bühne stehen? „Das weiß ich nicht“, antwortet er. „Das alles macht noch einen Riesenspaß, ich bin gerne mit meinen Fans zusammen, ich stehe gerne auf der Bühne und so lange es Spaß macht, mir und erst recht natürlich meinen Fans, bleibe ich dabei“.