Bereits am frühen Nachmittag füllte sich die Dillinger Innenstadt. Gut gelaunte Faasend Booze machten sich auf den Weg, teils um den Sturm auf das Verwaltungsschiff mit zu erleben, teils um den traditionellen Umzug am Fetten Donnerstag zu genießen.
Der Angriff auf das Rathaus wurde diesmal von den Salokinesen angeführt. An Ihrer Spitze leitete Tobias Becker den Angriff auf das Rathaus in bestem „Dillinger Platt“. Als die Belagerung längst begonnen hatte, war von dem Verwaltungschef noch nichts zu sehen, was den Anführer der Belagerungstruppen dazu veranlasste, lauthals zu fordern „Komm raus, du Feigling“, doch der so Beschimpfte dachte nicht daran. Aber immerhin kam er auf den Balkon des Rathauses und empfahl den Angreifern aufzugeben, denn Rathaus sei man bestens auf den Angriff vorbereitet und außerdem in Dillingen sei alles bestens in Ordnung. Außerdem hätten seine Leute in der Verwaltung alles im Griff. Direkt ein Konter: „Unn watt iss mit em Krankenhaus datt dicht gemacht iss und mit Polizei, die Nachts neme doo iss?
„Datt geht so net weida“, fuhr Becker fort und deshalb würden die Narren die Macht im Rathaus übernehmen. Gesagt, getan, das Rathaus wurde gestürmt, der Bürgermeister abgesetzt und festgenommen. Als Beute sollte er der Dillinger Bevölkerung und den Besuchern im Karzer vorgeführt werden. Der Karzer erwies sich jedoch als eine Yacht. Und in dieser schipperte Franz Josef Berg alias „Captain Mountain“ durch die Stadt und „bombardierte“ die Schaulustigen mit allerlei leckeren Süßigkeiten. Insgesamt waren es diesmal 25 Wagen und Fußgruppen, die durch die Dillinger Innenstadt zogen, musikalisch begleitet vom Musikverein Piano forte, dem Musikverein Dillingen Pachten und der Gruppe Samba Palawa.
Vielerlei Ideen waren von den Teilnehmern aufgegriffen. So kam die Stadtgärtnerei als Stadtindianer auf der Suche nach einem neuen Häuptling oder der Kinderhort Regenbogenland als Dalmatiner. Die Junge Union meinte „Mit Dillingen geht’s weiter BERG“. Natürlich hatte auch die SPD den Wahlkampf nicht vergessen, sie hatte ihren Slogan „Silvia packt an“ dabei – und natürlich auch Silvia Hoffmann.
Wie jedesmal war auch diesmal der Prunkwagen aus der Partnerstadt Creutzwald mit Teile des Elferrats und dem Prinzenpaar dabei. Der Zug zog durch die Innenstadt vorbei an einigen tausend Besuchern und endete an der Pachtener Römerhalle, wo die beste Fußgruppe und der beste Wagen prämiert wurden. Als besten Wagen zeichnete die Jury die „Tollkühnen Ballonfahrer der Hüttenwerkstraße“ aus. Als beste Fußgruppe wurde die Katholische Jugend Dillingen mit dem Thema „Baustelle Bistum, jo wir schaffen das“ bewertet. Nach der Prämierung ging es in der Römerhalle hoch her, Weiberfastnacht wurde gefeiert bis tief in die Nacht hinein.
Beitragsnavigation
← Die Royals beweisen, dass sie mithalten können, zeitweilig