Der weltweit bekannte Wolfsforscher Werner Freund ist gestorben

Merzig. Der weltbekannte Wolfsforscher BW-WolfspatenschaftWerner Freund ist am Sonntag nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren gestorben. Werner Freund hat zusammen mit seiner Frau Erika sein Lebenswerk, den Merziger Wolfspark, seit Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufgebaut. Seine Affinität zu Tieren im Allgemeinen entwickelte sich durch seine Tätigkeit im Stuttgarter Zoo Wilhelmina, wo er Raubtierpfleger wurde.
Auch während seiner Bundeswehrzeit befasste er sich intensiv mit Tieren, zunächst mit Bären, ein Bär war auch das Maskottchen seines Fallschirmjäger Bataillons 262. In den 60er und 70er Jahren unternahm er insgesamt 17 Expeditionen in teilweise wenig erforschte Regionen der Erde. Darüber sind eine Reihe von Büchern entstanden, die teilweise waghalsige Abenteuer schildern.
1972 kam er mit der Bundeswehr nach Merzig. Hier kam er zu seinem ersten Wolf, der den Namen Ivan erhielt. Nach seiner Bundeswehrzeit entstand der Gedanke einen Wolfspark anzulegen, zunächst im kleineren Rahmen. Der Gedanke fand Unterstützung, auch durch die Stadt Merzig.
Aus diesen Anfängen entwickelte sich ein mittlerweile 4,5 Ha großer Park, der den Namen Werner Freund Wolfspark erhielt. Dort leben derzeit 25 Wölfe der verschiedensten Arten.
Von Anfang an hat sich Freund sehr intensiv mit dem Wölfen befasst und lebte zeitweilig mit ihnen im Gehege als „Wolf unter Wölfen“, wie er häufig sagte. So konnte er die scheuen Tiere intensiv studieren. Zusammen mit seiner Frau hat er im Laufe der Zeit 70 Wölfe von Hand aufgezogen, d.h. sie lebten als Welpen praktisch im Haushalt der Familie Freund, wurden dann im neben dem Wohnhaus liegenden Gehege an wolfsgerechte Ernährung gewöhnt und dann als Jungwölfe 3700 Wolfspatin Deborah Sassonin den Wolfspark entlassen. Werner Freund sprach die Sprache der Wölfe, er konnte ein täuschend echtes Wolfsheulen ausstoßen und damit die Tiere zu sich rufen. Häufig führte er dies Besuchern vor. Im Laufe der Zeit bekamen die von der Familie Wolf aufgezogenen Wölfe Paten, unter ihnen den ehemaligen Merziger Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer, den früheren Opernsänger Peter Hofmann, die Weltstars Deborah Sasson und Anna Maria Kaufmann, die Schlagersängerin Nicole und die Sportler Guido Kretschmer und Carlo Thränhardt, um nur einige Namen zu nennen.
Bürgermeister Marcus Hoffeld bedauert zutiefst den großen Verlust des Wolfsforschers und äußert großen Respekt und Bewunderung für den Menschen Werner Freund und seine herausragende Lebensleistung. „Die Kreisstadt Merzig verliert mit Werner Freund einen Botschafter, der den Namen unserer Stadt in ganz Deutschland, ja sogar weltweit bekannt gemacht hat. Ihm verdankt Merzig den Namen -Stadt der Wölfe-“, erklärte Hoffeld. „Werner Freunds Tod hat uns alle sehr tief getroffen,“ betonte der Bürgermeister und fuhr fort „ wir werden ihm stets dankbar sein, ihm Hochachtung und Anerkennung zollen ihn nie vergessen und sein Lebenswerk nach Kräften fortführen“.
Auch die Fraktionen des Merziger Stadtrates äußern sich bestürzt über den plötzlichen Tod des Wolfsforschers. „Mit Werner Freund verliert dWerner Freund Straßeie Stadt eine weltbekannte Persönlichkeit. Freund hat sein Leben den Wölfen gewidmet und mit seiner wissenschaftlichen Arbeit weltweite Aufmerksamkeit erworben und damit Merzig weit über die Landesgrenzen bekannt gemacht.“ Bereits 2003 hatte ihn die Stadt mit der Bürgermedaille geehrt. Im Vorjahr wurde eine Straße nach ihm benannt.

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