Saarlouis/Merzig. „Wir haben einen Plan, den wir verfolgen.“, Heine Jensen sagt es am Sonntagabend lächelnd in die Kamera des SR-Fernsehens auf die Frage, wo denn die Schwerpunkte der kommenden Vorbereitungswochen lägen. Mehr verrät er nicht. Aber es macht den Anschein, als ob die Pläne des neuen Saarlouiser Trainers aufgingen. Für den 3. Ernst-Thiel-Cup war der Plan, vier Spiele zu absolvieren und vier Spiele zu gewinnen. Wie gesagt, der Plan ging auf: Die HG Saarlouis hat in einem spannenden Finale gegen die Eintracht aus Hildesheim am Sonntagabend das Merziger Vorbereitungs-Turnier zum ersten Mal gewonnen.
Im ersten Halbfinalspiel um 10.30 Uhr mussten Heine Jensens Jungs am zweiten Turniertag bereits um 10.30 Uhr gegen den Drittligisten und früheren Saarlouiser Rivalen aus Haßloch ran. Und Ibai Meoki und Co. waren von Anfang an hellwach. Ab der 11. Minute übernahmen die Saarländer beim 4:2 endgültig das Kommando in der Halle, standen in der Deckung gut und machten ihre Chancen sicher weg. 8:4 hieß es nach einer Viertelstunde und beim Halbzeitpfiff leuchtete eine 12:8-Führung von der Anzeigetafel. Die zweiten 25 Minuten begannen dann so, wie die ersten aufgehört hatten. Saarlouis zog in einem Zwischenspurt auf 17:10 (35.) davon und hatte damit das Finale frühzeitig eingetütet. Frisch aus Katar von der Jugend-Nationalmannschaft zurück, war es HGS-Topp-Talent Jerome Müller vorbehalten, in Minute 42 beim 22:12 den Vorsprung des Zweitligisten zweistellig zu machen. Am Ende stand ein sicherer 25:17-Erfolg der Saarländer über die Pfälzer.
Hildesheim gewann anschließend sein Halbfinale gegen Hassloch souverän mit 31:15. Damit war die Finalpaarung klar. Doch zuvor standen die übrigen Platzierungsspiele an. Die HF Illtal gewann im Spiel gegen die Gastgeber aus Merzig mit 28:25. Im Spiel um den dritten Platz traten die Pfälzer von der TSG Haßloch gegen den TV Willstätt aus Württemberg und siegten nach spannendem Spiel mit 26:22.
Und dann das Finale zwischen dem Zweitligisten und dem Drittligisten mit zweitliga-tauglicher Truppe. Es hielt was es versprach: Ein spannendes, tolles Handballspiel mit viel Einsatz, Kampf und Kabinettstückchen. 60 Minuten lang gaben beide Teams alles und die Fans in der vollbesetzten Thielspark-Halle sahen zwei grundverschiedene Spielhälften.
Gerald Oberbeck, der Manager/Trainer und Macher der Eintracht hatte seine Jungs richtig heiß gemacht und die bestimmten von Anfang an das Spiel. Mit 5:1 lagen sie nach acht Minuten vorne, ehe Saarlouis relativ schwer in die Partie fand. Auch nach einer Viertelstunde führte Hildesheim 9:6 und die Abwehr der Saarländer bekam kaum Zugriff auf die Offensivkräfte der Eintracht. Kreisläufer Nikolaos Tzoufras war nicht zu halten und auch aus dem Rückraum trafen die Gäste. HGS-Torwart Patrick Schulz bekam kaum eine Hand an die Bälle. Folgerichtig hieß es auch zur Halbzeitpause 15:12 für Hildesheim.
Heine Jensen hatte in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden. Meoki und Murawski waren die Offensiv-Protagonisten der HG nach dem Seitenwechsel und einer wurde jetzt von Minute zu Minute besser: Patrick Schulz vernagelte seinen Kasten förmlich, ließ zwischen der 45. und 55. Minute keinen Treffer der Eintracht zu und war mit 16 Paraden ein Riesen-Rückhalt bei der Aufholjagd.
Die startet wie gesagt nach 45 Minuten beim Stand von 16:19 aus Saarlouiser Sicht mit einem Murawski-Doppelschlag zum 18:19-Anschlusstreffer (48.). Dem bärenstarken HGS-Kreisläufer Peter Walz gelang in der 49. schließlich der von den HG-Fans umjubelte erste Ausgleich im gesamten Spiel: 19:19. Jetzt spielten sich die von Ibai Meoki angeführten Jungs in einen Rausch. Jerome Müller wurde zweimal in Schussposition gebracht und machte mit einem Doppelschlag die 21:19-Führung der Saarländer klar. Hildesheims Angreifer konnten Patrick Schulz und die immer noch schnellfüssige Abwehr der HGS einfach nicht überwinden. Als Peter Walz dann fünf Minuten vor dem Ende auf 22:19 erhöhte war der Kurs auf Turniersieg festgelegt. Erst mit einem Siebenmeter schaffte der Drittligist wieder einen Treffer, aber Meokis 23:20 und das 24:20 von Peter Walz waren schließlich die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Jerome Müller mit seinem Treffer zum 25:21-Endstand und und machte damit den ersten Sieg der HG Saarlouis beim Ernst-Thiel-Cup perfekt.
Der erste Plan von Heine Jensen ist also aufgegangen. Bis zum Rundenstart ist aber noch einiges zu tun. Das weiß auch der Trainer, der mit den vier Spielen an den beiden Tagen im Prinzip zufrieden war, denn er betonte nach einer so kurzen Trainingsphase kann noch nicht alles so laufen, wie man es möchte.
Bürgermeister Marcus Hoffeld beglückwünschte den HSV Merzig Hilbringen zu der gelungenen Durchführung des Turniers. Er betonte „Es war zwar erst das dritte Turnier dieser Art, aber bereits jetzt ist es aus dem Merziger Sportkalender nicht mehr wegzudenken und neben dem Turnier der Jugendnationalmannschaften kurz vor dem Jahreswechsel ein echtes Highlight“.
Auch Jens Peter Schlingmann, der Vorsitzende des gastgebenden Vereins, war mit dem Verlauf zufrieden. Er sagte „Dritte Auflage, jedesmal steigendes Interesse, gut besuchte Halle, tolle Spiele – was will man mehr“. Den relativ frühen Turnier-Termin erklärte er damit, dass die Thielsparkhalle während der Ferien und in der spielfreien Zeit renoviert wird und deshalb sechs Wochen lang nicht zu Verfügung steht. Auf die Ziele seiner Merziger Wölfe in der kommenden Saison angesprochen, meinte er „wir wollen uns natürlich weiter verbessern. Wenn ein einstelliger Tabellenplatz herauskäme, wäre das super“.
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