Im Gespräch mit:

Weltstar Deborah Sasson

aram.: Deborah Sasson, mit der Merziger Aufführung geht die Tournee „Phantom der Oper“ für 2010 zu Ende. Wie lange hat sie gedauert?
Deborah Sasson: Genau 60 Tage mit 60 Aufführungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es war eine erfolgreiche Tour mit vielen schönen Aufführungen.
aram: Gibt es eine Fortsetzung?
D.S.: Sicher, wir werden zu Jahresende wieder auf Tour gehen, viele Verträge sind schon unter Dach und Fach.
aram.: Kommt das Phantom auch wieder nach Merzig?
D.B.: Zu diesem bezaubernden, tollen Publikum? Klar, selbstverständlich, wir sind immer wieder gerne hier. (Dann lachend) Natürlich kommen wir, wenn wir eingeladen werden! Außerdem bin ich ja seit vergangenem Jahr Patin von einer Wölfin in Werner Freunds Wolfspark, da muss ich doch regelmäßig vorbeischauen, oder?
aram.: Lassen Sie uns ein wenig zurückschauen. Wie sind Sie eigentlich zur Musik, insbesondere zur klassischen Musik gekommen?
D.B.: Also Sängerin wollte ich eigentlich schon immer werden, seit ich denken kann. Das lag vielleicht auch an meiner Mutter. Die ist Italienerin und liebt natürlich die Oper. Als sie mit mir schwanger war, hat sie wohl schon immer gewünscht, dass ich Sängerin werde, vielleicht hat sich das übertragen, wer weiß? Mein Vater liebte eher den Pop oder die Liedermacher, Bob Dylan, zum Beispiel. Vielleicht hat sich dadurch meine Vorliebe zum Crossover entwickelt.
Aram.: Sie haben also von Anfang an Gesang studiert?
D.B. Wo denken Sie hin! In meiner Heimatstadt Boston gab es nicht einmal ein Opernhaus. Außerdem war mein Vater ein ganz vernünftiger Mann. Der sagte „Kind, erst lernst Du mal etwas, das Dich sicher ernährt“. So hab’ ich dann meinen Bachelor in amerikanischer Geschichte gemacht. Daneben hab ich aber angefangen Klavier spielen zu lernen, schon mit 9. Als ich 12 Jahre alt war, durfte ich dann Gesangsunterricht nehmen. Mit 18 war ich dann am College in Oberlin, wo ich dann klassischen Gesang studierte. Dort habe ich den „Master of Music“ erworben.
Aram.: Ihr erstes Engagement war dann bereits an der berühmten Metropolitan Opera in New York. Wie ging es weiter?
D.S.: Ich bin dann am Broadway in „Show Boat“ aufgetreten. Dort habe ich Leonard Bernstein kennen gelernt, durch den ich dann nach Deutschland gekommen bin, nach Hamburg, wo ich die Maria in der Westsidestory gesungen habe.
Aram.:…und Peter Hoffmann kennen gelernt haben…?
D.B.: Ja, durch Peter, habe ich dann auch Bayreuth kennen gelernt, hab mit ihm zusammen auch Cross Over Titel gemacht.
Aram.: Dieses Springen zwischen Klassik und Pop, schadet das nicht einer klassischen Sängerin?
D.B.
Das glaube ich nicht. Leonard Bernstein sagte einmal, es gibt nur gute und schlechte Musik. Es gibt viele wunderschöne Opernmelodien, die viele Leute nicht kennen. Wenn man davon eine Pop-Version macht, eine gute Popversion macht, bringt man diese Melodien vielen Menschen erst näher. Und das ist doch gut, oder?
Aram.: Frau Sasson, die Tour ist zu Ende, was kommt jetzt?
D.B.: Jetzt geht es erst mal nach Österreich, dort zeichnen wir eine Weihnachtssendung für das Fernsehen auf. Im Augenblick liegt noch Schnee, deshalb kann man das authentischer rüberbringen. Danach geht es in die USA. Und dann steht eine neue CD an, die wir einspielen wollen. Deutscher Pop mit großem Orchester. Da freu ich mich schon drauf! Anschließend steht ein Konzert im Burj Al Arab in Dubai an. Und kurz danach beginnt schon wieder die nächste Tour mit dem Phantom. Dazwischen kommen noch einige Galas und Solokonzerte
Aram.: Ein volles Programm also. Deborah Sasson, wir danken Ihnen für das Gespräch und sagen toi, toi, toi für die nächsten Projekte

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