Saarlouis. Das kürzlich im Saarlouiser Theater am Ring aufgeführte Stück „End of the Rainbow“ zeigte die letzten Monate im Leben der Diva Judy Garland. 
Der große Star der 30er und vierziger Jahre versucht ein Comeback, zunächst voller Elan und Tatendrang. Mehr und mehr wird sie von ihrer Vergangenheit und ihrer Sucht nach Tabletten und Alkohol eingeholt. Das Stück ist allerdings kein Musical im herkömmlichen Sinn. Lediglich wenn sich die Handlung des Stücks auf die Konzerte zubewegt, wird Musik zum Hauptbestandteil.
Judy Garland, von der wir hierzulande nicht allzu viel wissen, wird als Mensch gezeigt, der beseelt ist von dem Wunsch bedingungslos geliebt zu werden und der von einer Filmindustrie beständig angetrieben wird , hält dem Druck nicht stand und greift verstärkt nach Tabletten und gleichzeitig zum Alkohol. Parallelen zu Michael Jackson oder Elvis Presley werden greifbar. Judy Garland ist also ein Mensch voller innerer Zerrissenheit. Dargestellt wird sie von Marion Martienzen, die die Diva im all ihren Facetten sehr eindringlich zeigt. Beim Singen imitiert sie nicht den Garland Sound, sondern singt die Titel in ihrem eigenen Stil herausragend. Die Intensität, mit der sie ihre Rolle spielt, lassen die Zerrissenheit, in der sich der Mensch Judy Garland befunden haben muss, spürbar werden, so spürbar dass mancher Besucher Gänsehaut verspürte.
Das Bühnenbild war ganz einfach. Ein Flügel, an dem Judys Pianist, Anthony , zugleich auch ihr Vertrauter, spielt, eine schwarze Sesselgruppe, drehbare Seitenwände mit glänzender Folie und zahlreichen Glühbirnen bestückt, die schnell die Szene zum Bühnenauftritt Judys werden lassen, das war es bereits. Beeindruckend wenig, aber gerade diese eher dürftige Dekoration sorgt dafür, dass der Inhalt des Stücks noch intensiver erlebt wird.
End of the Rainbow, von den Hamburger Kammerspielen auf die Bühne gebracht, ist ein beeindruckendes Stück, das bei vielen Besuchern Nachdenklichkeit weckte.
Die Darsteller: Judy Garland: Marion Martienzen, Mickey Deans. Judys Verlobter: Alexander Wüst.
