Saarlouis/Bous. Klara Weh aus Bous gewinnt in Viernheim das erste mal die Deutsche Meisterschaft der Frauen im Paratriathlon. Nachdem Klara vor zwei Jahren schon den U23 Titel geholt hatte, konnte sie nach einem Jahr Wettkampfpause, in der offenen Klasse den Titel gewinnen. Die halbseitig gelähmte Klara Weh war dabei mit persönlicher Bestzeit unterwegs und unterbot ihre angestrebte Zeit von 1 Stunde für die Super-Sprint Distanz 300m Schwimmen / 10km Radfahren / 4km Laufen um drei Minuten. Sie war mit dreizehn Jahren wieder die jüngste Teilnehmerin im gesamten Feld. Klara stehen nun alle Möglichkeiten für Ihr großes Ziel offen: Paralympics 2020 in Tokio.
Jetzt muss sie langsam an die internationonalen Wettkämpfe mit den längeren Distanzen herangeführt werden. Im Paratriathlon kann sie international erst mit 16 Jahren starten, so dass sie bis dahin vor allem an nationalen und regionalen Wettkämpfen teilnimmt. Klara startet für die Triathlonfreunde Saarlouis, mit denen sie auch gemeinsam das Schwimmtraining absolviert. Das Radtraining findet vor allem im Alltag statt, indem sie täglich die Strecke nach Völklingen in die Schule mit dem Fahrrad zurücklegt. Dabei fährt sie auf dem Heimweg über die Röchlinghöhe um damit 100 Höhenmeter zu bewältigen. An den Wochenenden werden immer ausgedehnte Trainingsfahrten von 50km bis 100km gemacht.
Das Lauf– und Leichtathletiktraining findet dreimal die Woche beim TV Püttlingen statt. Dort trainiert sie mit den Leichtathleten der Behinderten-Nationalmannschaft zusammen. Unterstützt wurde Klara in den vergangen Jahren vor allem von der Kreissparkasse Saarlouis und Magura, die speziell für Klara eine Radbremse mit Einhandbedienung entwickelten. Mit diesem Prototyp konnte Klara bei der deutschen Meisterschaft beweisen, dass sie trotz Handicap auch sicher mit dem Rad ins Ziel kommen kann.