Merzig. Auch diesmal erwies sich der Jugend Handball Nationen-Cup, der alljährlich – 2013 zum 27. Mal – in Merzig ausgetragen wird, als ein Publikumsmagnet. An allen Tagen war die Halle ausverkauft. Am Finaltag des Sparkassencups war nahezu das halbe saarländische Kabinett, Sportministerin Monika Bachmann, die neue Wirtschaftsministerin Anke Rehlingen und der neue Justizminister Reinhold Jost unter den Besuchern vertreten, ebenso wie der Präsident des saarländischen Sportverbandes Gerd Meyer, der noch amtierende Präsident des saarländischen Sparkassenverbandes Franz Josef Schumann sowie sein Nachfolger, der noch amtierende Merziger Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Merzig-Wadern, Frank Jakobs sowie Bundestrainer Martin Heuberger und HVS Präsident Eugen Roth (MdL). Wie immer kämpften acht Mannschaften, die sieben Nationalmannschaften aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Island, Polen, Schweiz, Slowakei plus die saarländische Auswahl um den begehrten Cup. Das Turnier hatte für viele Trainer besondere Bedeutung, galt es doch als Vorbereitungsturnier für die U 18 Europameisterschaft, die vom 10. – 12. Januar in Berlin ausgetragen wird.
Die deutsche Auswahl um Trainer Christian Schwarzer tat sich im ersten Spiel schwer und erreichte erst in letzter Sekunde ein 21:21 Unentschieden gegen das Team aus der Schweiz. Im zweiten Gruppenspiel gegen Finnland fand dann die Mannschaft, in der auch die Saarländer Björn Zintel und Jerome Müller standen, besser zusammen und siegten mit 33:20. Im letzten Gruppenspiel wurde ein 18:17 Siege gegen die starken Isländer erzielt. Die Mannschaft erreichte somit den Gruppensieg.

Die saarländische Mannschaft schlug sich achtbar.
In der zweiten Gruppe konnte Weltmeister Dänemark die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Nach einer 21:23 Niederlage gegen Polen erreichte man nach Siegen gegen die Slowakei ( (23:19) und das Team vom HV Saar (22:21) nur den zweiten Platz und war somit Halbfinalgegner der Deutschen Mannschaft.
Nachdem das saarländische Team das erste Gruppenspiel gegen die Slowakei mit 21:18 gewonnen hatte, folgten am zweiten Spieltag mit dem 21:23 gegen die Polen und dem 21:22 gegen die Dänen zwei knappe Niederlagen. Sieger in dieser Gruppe wurden Polen.
Nach den Turnierregeln bedeutete dies, dass sich im großen Halbfinale Polen und Schweiz gegenüberstanden. In diesem Spiel setzten sich die Polen mit einem knappen 26:25 durch und erreichten somit das Finale. Im zweiten Halbfinalspiel standen sich Deutschland und Dänemark gegenüber. Dieses Spiel endete mit einem 32:29 Sieg für das Team von Christian Schwarzer, das somit zum 15. Mal das Finale erreichte.
Das von Dirk Mathis betreute saarländische Team hatte nach den beiden knappen Niederlagen den dritten Platz in ihrer Gruppe erreicht und stand somit im Spiel um den 5. Platz den Isländern gegenüber. In einem spannenden Spiel gelang es immer wieder das Spiel offen zu halten. Noch in der 52. Minute stand es 23:23, danach gelang es den starken Isländern zu kontern und schließlich mit 27:24 den Sieg zu erringen. Lars Weisgerber von der HG Saarlouis, der sechs Treffer im Spiel gegen Island erzielt hatte, erklärte „Wir haben gekämpft und alles gegeben, letztlich haben wir alle Spiele nur knapp verloren“. Auch Trainer Dirk Mathis sah es ähnlich und stellte fest, bei den Niederlagen habe es “immer auf Messers Schneide” gestanden. Mit etwas Glück habe das eine oder andere Spiel auch anders ausgehen können.

Starke Schweizer besiegen  den Weltmeister
Im Spiel um Platz drei standen sich Weltmeister Dänemark und die Schweiz gegenüber. Zunächst gelang es dem Team aus der Schweiz, das bereits im Gruppenspiel gegen Deutschland beim 21:21 seine Stärke demonstriert hatte, einen kleinen Vorsprung zu erzielen und bis zur 15. Minute mit 7:3 in Führung zu gehen. Nach einer Auszeit rückte das dänische Team zwar näher heran, ohne jedoch in Führung gehen zu können. Das Pausenergebnis von 13:12 zugunsten der Schweizer ließ noch alle Möglichkeiten offen. Nach der Pause verstärkte das Team der Eidgenossen den Druck und baute den Vorsprung aus, so dass am Ende ein verdienter 24:20 Sieg erzielt wurde.

Deutsches Team war nicht zu stoppen
Im anschließenden Endspiel zwischen dem deutschen und dem polnischen Team legte das Team von Christian Schwarzer einen Tempostart hin und führte bereits nach zwei Minuten durch Treffer des Saarländers Björn Zintel mit 2:0. Das polnische Team, das in der Gruppenphase alle Spiele gewonnen hatte und im Halbfinale die Schweiz denkbar knapp mit 26:25 ausgeschaltet hatte, fand nie zu seinem Spiel, so dass die deutsche Mannschaft bald einen relativ sicheren Vorsprung herausspielte.
In die Pause ging man mit einer beruhigenden 19:10 Führung. Nach der Pause ein unverändertes Bild, die jungen Deutschen bauten ihren Vorsprung aus und hatten zeitweilig einem Vorsprung von nahezu 20 Toren. Manche Zuschauer – unter denen auch in diesem Jahr Joachim Deckarm weilte – sprachen bereits von einer Deklassierung. Das Spiel endete schließlich mit klaren 35:20.
Bundestrainer Christian Schwarzer betonte, dass die fast neuformierte Mannschaft sich von Spiel zu Spiel gesteigert habe. Zum Team, das an der U 18 Europameisterschaft teilnimmt, wird noch Tim Suton von der HG Saarlouis stoßen, der zwar bereits zum Juniorenteam gehört, aber noch für die U 18 Mannschaft spielberechtigt ist.
Mit dem Sparkassen-Cup zufrieden war auch der Vorsitzende des veranstaltenden HVS Merzig, Jens Peter Schlingmann. Er berichtete, dass an den drei Tagen über 2000 Zuschauer das Turnier besucht haben, die von rund 230 ehrenamtlichen Helfern des Vereins betreut wurden. Strahlende Mienen gab es auch beim Chef des neuen Hauptsponsors, Sparkassenchef Frank Jacobs, der die teilnehmenden Mannschaften beglückwünschte