Alte Schule in Leidingen wird saniert und ausgebaut – Ort der Geschichte wird zum „Grenzblickhaus“

Leidingen ist mit seinen rund 180 Einwohnern ein außergewöhnliches Dorf im Saargau. Mitten durch den Ort verläuft die deutsch-französische Grenze. Damit steht Leidingen in besonderer Weise für die Geschichte und das Leben in der Grenzregion, was unter Kultur-, Bildungs- und Tourismus-Gesichtspunkten ein Alleinstellungsmerkmal und erhebliches Potenzial darstellt. Kleinheit und Struktur stellen die Leidinger aber auch vor besondere Herausforderungen. Beispiel: Bürgertreffpunkt.

Der ehemalige Schulsaal der alten Schule in Leidingen wird von Einheimischen und Vereinen für Zusammen-künfte genutzt. Einen anderen Versammlungsraum gibt es für die kleine, aber dennoch sehr aktive Dorfgemeinschaft (Teilnahme „Unser Dorf hat Zukunft“) derzeit nicht. Allerdings fehlt hier eine Küche und der Sanierungsbedarf innen wie außen ist groß.

Minister Jost überreicht 372.000-Euro-Scheck

Jetzt soll die alte Schule unter dem Namen „Grenzblickhaus Leidingen“ renoviert und als Treffpunkt der Dorfgemeinschaft auch über die deutsch-französische Grenze hinaus ausgebaut werden. In einem nächsten Schritt soll dann das Obergeschoss der ehemaligen Schule als spannender Erlebnisort zur deutsch-französischen Geschichte ausgebaut werden. Bei diesem Vorhaben wird die Gemeinde Wallerfangen vom Land unterstützt. „Dieses Gebäude im typisch lothringischen Baustil ist nicht nur Ortsbild prägend, sondern auch von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Wir unterstützen die Gemeinde gerne dabei, die alte Schule nicht nur zu erhalten, sondern neu in Wert zu setzen“, so Umweltminister Reinhold Jost, der bei seinem Besuch in Leidingen einen Scheck in Höhe von rund 372.000 Euro dabei hatte, gedacht für die Umsetzung des ersten Bauabschnitts.

Folgende Maßnahmen sind im ersten Bauabschnitt geplant:

• Stilgerechte Sanierung der Gebäudehülle: Dach, Fassade, Fenster, Türen
• im EG: Innenausbau durch Sanierung bzw. Erneuerung sämtlicher Oberflächen (Decken, Böden, Wände) sowie die Angleichung des Niveaus des großen Saales auf die übrigen Räume, Herstellung von barrierefreien Toiletten, Abriss und Wiederaufbau des Anbaus für die Küche
• Herstellung eines barrierefreien Zugangs
• Herstellung der technischen Anlagen im Gesamtgebäude
• Herrichtung des Außenbereiches

Reinhold Jost erklärt dazu: „Ich bin überzeugt, dass dieses Vorhaben dazu beitragen kann, die wechselvolle Grenzgeschichte wieder mehr ins öffentliche Interesse zu rücken. Das Dorf Leidingen hat viel Potenzial als symbolischer Ort für die deutsch-französische Freundschaft und das Zusammenwachsen in Europa.“

Die gesamten Bau- und Sanierungskosten im ersten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 572.500 Euro. Die 65 %-Förderung des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (gut 372.000 Euro) wird noch aufgestockt durch das Innenministerium über Bedarfszuweisungen (25 % der Gesamtsumme = rund 143.000 Euro). Der von der Kommune aufzubringende Anteil beläuft sich demnach auf rund 57.000 Euro.

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