Lange hat man sich darauf vorbereitet, viele Ideen geschmiedet, in den Annalen gesucht, eine große Ausstellung mit Erinnerungsbildern in der Sparkasse realisiert und dann war er da, der große Tag: der 50. Jahrestag des ersten Viezfestes, eine Art goldene Hochzeit wie manche sagten. Schon früh ging es los. Vor der Stadthalle wurde ein neues, bleibendes Symbol enthüllt, ein „Stahlapfel“, geschaffen vom Künstler David Mscheidse.
Dann ging es weiter zum historischen Stadthaus, auf dessen Stufen traditionell Feste dieser Art eröffnet werden. Bürgermeister Marcus Hoffeld begrüßte die bereits zahlreich erschienenen Gäste– bis zum Abend sollten es wieder über 30 000 Besucher werden. Besonders herzlich hieß er den Schirmherrn, Bundesaußenminister Heiko Maas willkommen, ebenso die stellvertretende saarländische Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Landrätin Daniela Schlegel Friedrich und natürlich auch die neue Merziger Viezkönigin Laura II. mit ihren Prinzessinnen Celina und Jana. Den über 30 Merziger Vereinen und Organisationen, die in diesem Jahr wieder für ein reichhaltiges kulinarisches Angebot sorgten ebenso wie für eine reichhaltige Palette an unterschiedlichen Varianten des Namensgebers des Festes: feinherben und süßen Viez, kalt oder heiß, mit oder ohne Zugaben sorgten, dankte er für ihr Engagement ohne das ein solches Fest nicht möglich sei.. Dankesworte gab es auch für die Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung um Berthold Schreiner, für die Leute des Bauhofs, für die Hilfsdienste und für die Polizei.
Für Bundesaußenminister Heiko Maas war es der zweite Anlauf in das Protektorat, bereits 2012 wollte er diese Aufgabe übernehmen, aber eine gesundheitliche Störung hinderte ihn daran. Das hat einen Vorteil: so konnte er dieses Amt als Bundesaußenminister übernehmen, exakt 30 Jahre nach dem ein anderer Außenminister dies tat – Hans Dietrich Genscher war wenige Tage nach seiner legendären Prager „Balkonrede“ Schirmherr des Merziger Viezfestes.
Heiko Maas sagte, er freue sich über dieses Protektorat, denn nirgends könne man besser feiern als im Saarland. Und ein Bonmot hat er auch parat, er sagte „Auf dem Viezfest zu sein, ist viel schöner als auf Facebook“ , vielleicht eine kleine Reminiszens, mancher wird sich noch daran erinnern, dass er in seiner Zeit als Justizminister das eine oder andere Scharmützel mit Facebook hatte. „Es ist schön, dass schon so viele Menschen da sind und fröhlich gestimmt sind, denn man braucht solche Feste, um Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen, auch mit Neubürgern“ fügte er hinzu, bevor er das traditionelle Fäßchen Viez als Mitbringsel erhielt.
Laura II. durch ihre vorjährige Aufgabe als Viezprinzessin bestens mit ihrer Aufgabe vertraut, begrüßte die Besucher gleichermaßen. Sie sagte „Ich freue mich dass so viele Besucher da sind, um an dem schönsten Fest der Welt teilzunehmen, das Viezfest ist ein Fest, das auch überregional Menschen miteinander verbindet. Besonders freue ich mich darüber, dass auch Freunde aus unseren Partnerstädten Luckau und St. Médard-en-Jalles mit einem eigenen Stand vertreten sind“. Und dann sagte sie die klassischen Worte „Das Fest ist eröffnet“, und das sagte sie gleich in drei Sprachen, in deutsch, französisch und luxemburgisch.
Beim anschließenden traditionellen Rundgang warteten vielerlei Köstlichkeiten wie Original Wellinger Blutwurst, hausgemachte Quiche Lorraine, Mehlknödel mit Speckrahmsoße, Chilli con carne, Ping Pong Spieße, Bikerpfanne und vieles mehr darauf, gekostet zu werden. Auf vier Bühnen gab es tagsüber musikalische Darbietungen von den örtlichen Musikvereinen, aber auch vom Verein „Musik und Leben“ aus Luckau. Am Abend folgte dann Musik für die jüngere Generation wie „Udos Lindenwerk“- Panik in Merzig oder „RUUUDERBOYS live“. Bleibt festzustellen, das 50. Viezfest war eine runde Sache – und zum vormerken: die Vorbereitungen für das 51 Viezfest haben bereits begonnen.