- Business Insider hat eine Untersuchung der TU Berlin veröffentlicht, die sich mit der Ansteckungsgefahr von Corona befasst, Saarinfos gibt den Bericht von Business Insider nachfolgend auszugsweise wieder:
Auch ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise in Deutschland ist noch nicht klar, wo sich die Menschen am häufigsten mit dem Coronavirus anstecken. Eine neue Studie der Technischen Universität Berlin liefert nun neue Hinweise. Die Wissenschaftler berechneten die Verbreitung von Corona-übertragenen Aerosolen in verschiedenen Szenarien in geschlossenen Räumen.
Die Entscheidung darüber, welche Einrichtungen nach dem 7. März geöffnet beziehungsweise geschlossen werden, hängt maßgeblich davon ab, wie groß das Infektionsrisiko in ihnen ist. Forscher der Technischen Universität Berlin haben mittlerweile in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin und dem Robert-Koch-Institut Untersuchungen angestellt, um das Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen zu ermitteln.
Ihre Studie kommt zu dem Ergebnis: Vor allem Büros und Schulen sind in der Corona-Krise gefährliche Orte.
Das höchste Ansteckungsrisiko mit dem höchsten R-Wert besteht den Berechnungen nach in voll besetzen Oberschulen, in denen keine Alltagsmasken getragen werden. Hier steckt den Ergebnissen der Studie zufolge eine infizierte Person 11,5 weitere an. Bei einer nur halb vollen Oberschule, in der keine Masken getragen werden, liegt der R-Wert immer noch bei 5,8.
Ein ebenfalls hohes Ansteckungsrisiko besteht in Mehrraumbüros bei einem Arbeitstag von acht Stunden. Wird während diesem keine Maske getragen, liegt der R-Wert, selbst wenn das Büro nur halb voll besetzt ist, bei 8. Bei einer Belegung von nur 20 Prozent und Maskenpflicht sinkt er schon auf 1,6. Auch in Restaurants sind Ansteckungen der Studie zufolge wahrscheinlich: Schon in einem halb gefüllten Restaurant liegt der R-Wert bei einem Aufenthalt über eineinhalb Stunden bei 2,3 — eine infizierte Person würde also im Schnitt mehr als zwei Personen mit dem Coronavirus anstecken.
Niedriges Risiko in Supermärkten, beim Friseur und im öffentlichen Nahverkehr
Niedriger fällt das Risiko den Berechnungen der Forscher zufolge in Supermärkten, beim Friseur oder im öffentlichen Nahverkehr aus.
Bei einem einstündigen Aufenthalt im Supermarkt, in dem alle Einkaufenden und Angestellten eine Maske tragen, liegt der R-Wert den Forschern zufolge nur bei 1. Bei einem zweistündigen Friseurbesuch mit Maske liegt er sogar nur bei 0,6. Und auch bei einer halbstündigen Fahrt im öffentlichen Nahverkehr mit Maske liegt er nur bei 0,8.