Dillingen. Der Europapreis für beispielhafte Städtepartnerschaften wurde nach 2007 und 2009 zum dritten Mal vergeben. Ziel ist die Würdigung besonders kreativer und vorbildlicher kommunaler Partnerschaften. „Kommunale Partnerschaften ermöglichen es, direkt an der Nahtstelle Europas zu wirken. Die Partner erleben den Alltag des Anderen ganz unmittelbar, sie tauschen sich aus, lernen voneinander und bringen gemeinsam Projekte auf den Weg – um gemeinsam davon zu profitieren“, sagte Europaminister Stephan Toscani beim Empfang der Preisträger in der Staatskanzlei des Saarlandes.
Über die zum Teil seit Jahrzehnten bestehenden Partnerschaften hinaus sind in den letzten Jahren im Saarland neue Initiativen und Formen der Zusammenarbeit entstanden. Der Europapreis, der vom saarländischen Europaminister Stephan Toscani gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindetag, dem Landkreistag und der Europäischen Akademie Otzenhausen gestiftet ist, stand dieses Jahr unter dem Motto: „Kommunale Partnerschaften: Wir leben Europa!“.
Der Europapreis besteht aus einem Preisgeld, das dem partnerschaftlichen Engagement der Preisträger zugutekommen soll. Dieses Jahr sind 20 Bewerbungen eingegangen, davon 17 für den Europapreis und drei für den Sonderpreis Entwicklungspartnerschaften. „Im Saarland, dem europäischsten aller Bundesländer, haben grenzüberschreitende kommunale Projekte eine lange Tradition. Für ein bürgernahes Europa brauchen wir das Engagement der Kommunen künftig noch stärker als bisher. Deshalb freue ich mich besonders über die wachsende Bewerberzahl“, so Minister Stephan Toscani.
Der erste Preis, der mit 3.000 Euro sowie einem Veranstaltungsgutschein der Europäischen Akademie Otzenhausen über 1.000 Euro dotiert ist, geht nach Dillingen, das seit 2002 ein Projekt mit der sizilianischen Gemeinde Sutera betreibt. Anreiz dazu gab der große Anteil in Dillingen lebender Sizilianer, die ihre Kultur und Traditionen mit in die Stadt brachten. Bei diesem Projekt ist besonders hervorzuheben, dass auch die Bürger Broxbournes (England) und Creutzwalds (Frankreich) daran teilhaben.
Den Preis nahmen Bürgermeister Franz-Josef Berg und Günter Mittermüller, Beigeordneter der Stadt und zweiter Vorsitzender des Fördervereins Städtepartnerschaft Dillingen –Sutera entgegen. Beide empfinden den Preis als Würdigung der Bemühungen der Stadt und des Fördervereins um eine lebendige Städtepartnerschaft in Europa. Erst Anfang Mai hatte es ein städtepartnerschaftliches Fußballturnier und Drachenbootrennen mit Creutzwald (F), Sutera (I) und Dillingen gegeben.