Kombiniere! Nick Knatterton und andere Abenteuer im Museum Haus Ludwig

Saarlouis. Mit einem launigen Auftakt eröffnete am Wochenende die Ausstellung Nick Knatterton und andere Abenteuer im Museum Haus Ludwig. Zu sehen sind Exponate aus dem Werk von Comiczeichner und-autor Manfred Schmidt.
Acht Wochen gab der Humorredakteur dem neuen Comic-Helden Nick Knatterton, als Manfred Schmidt ihn zum ersten Mal vorstellte. Er selbst fand das schon übertrieben. Denn eigentlich, so Dr. Gisela Vetter-Liebenow, Direktorin des Museums Wilhelm Busch in Hannover, war der listige Detektiv doch eigentlich nur dazu gedacht, den amerikanischen Comic, „die primitivste aller Erzählformen scharf zu parodieren.“
Bekanntlich kam es anders: Nick Knatterton wurde zu einer der erfolgreichsten deutschen Comic-Serien aller Zeiten, zehn Jahre und 350 Folgen lang begleitete der Detektiv mit spitzem Kinn, langer Pfeife und grün-karierter Schirmmütze das Geschehen in der Illustrierten Quick. Humorvoll und geistreich
Nick Knatterton und andere Abenteuer 364konservierte Schmidt in seinen Panels den Zeitgeist der 50er-Jahre. „Vieles von dem, was er zeichnete, fand sich auch im redaktionellen Teil des Magazins wider“, erklärte Dr. Gisela Vetter-Liebenow. „Die Bonner Republik war die Folie seiner Abenteuer.“ Das Erfolgsrezept Knattertons: „Die Kombinationsgabe Einsteins, gepaart mit der Muskelkraft Tarzans“, dazu etwas Glamour und auch Klischees, Humor „der zum Schmunzeln anregte, aber nicht verletzte.“
Für den Schöpfer und Zeichner selbst wurde die Arbeit zur Qual: Gute Pointen zu finden und Geschichten zu entwickeln, die immer Neues boten und sich nicht wiederholten. „Dieser Kerl“ – Nick Knatterton – „machte ihm das Leben zur Hölle“, erklärte Vetter-Liebenow. „Der Zeichentisch hieß im Familienkreise ‚Marterholz‘.“
Häufig ging Schmidt auf Reisen, verfasste humorvolle Reiseberichte und zeichnete die Illustrationen dazu. Später wandte sich Schmidt dem Trickfilm zu, mit seinem Studio in direkter Nachbarschaft zu dem von Loriot.
All diese vielen Epochen im Werk von Manfred Schmidt können im Rahmen der aktuellen Ausstellung im Museum Haus Ludwig nachvollzogen werden – detailreiche Illustrationen berühmter Orte und Sehenswürdigkeiten, Werbeanzeigen und Zeichnungen aus Kindertagen sowie alles rund um Knatterton: Episoden und Originalzeichnungen, Merchandising, Wimmelbilder und Film-Cels aus den Trickfilmen. Die Ausstellung zeigt fast 200 Exponate aus NickKnatterton368dem 60-jähirgen Schaffen des Zeichners, Autors und Filmemachers Manfred Schmidt aus der Sammlung des Museums Wilhelm Busch – deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover sowie aus dem Nachlass des Künstlers, die im Rahmen der Wanderausstellung erstmals gezeigt werden.
Kulturamtsleiterin Heike Breitenmoser und Museumsleiterin Dr. Claudia Wiotte-Franz dankten dem Museum Willhelm Busch und Direktorin Vetter-Liebenow für die mittlerweile 20-jährige gute Zusammenarbeit, dem Stadtrat sowie allen Unterstützern der Ausstellung für ihr Engagement.
Die Ausstellung wird von einem umfassenden museumspädagogischen Programm mit Führungen, Vorträgen und Ferienprogramm begleitet. Außerdem gibt es ein Mehrgenerationen- und ein Kinderfest.
Öffnungszeiten: Di – Fr: 10 – 13 Uhr und 14 – 17 Uhr; Sa, So und an Feiertagen: 14 – 17 Uhr, Geschlossen: Montags sowie an Rosenmontag, Fastnachtsdienstag, Karfreitag, Osterdienstag und am 1. Mai. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen online unter
www.museum-haus-ludwig.saarlouis.de.

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