Glücksspiel – im wahrsten Sinne des Wortes

Saarlouis. Eines war klar – gegen die BIS Baskets Speyer musste ein Sieg her, wenn das Herrenteam der Saarlouis Royals die Chance für den Verbleib in der 2. Liga wahren wollten. Für Spannung war also gesorgt. Und die kam auch auf, denn…
Es stehen noch 9,7 Sekunden auf der Anzeigetafel. Der Gegner aus Speyer führt mit 89:90 und ist im Ballbesitz. Für die Royals gibt es nur noch die eine Möglichkeit mit einem Foul wieder in Ballbesitz zukom8693men. Danny Rodriguez nutzte die Chance und hielt seinen Gegenspieler Benjamin Kaufhold beim Ballvortrag fest. Nach dem Foulpfiff durch die Referees musste Speyer an die Freiwurflinie. Kaufhold verwandelte seinen ersten Versuch zum 89:91. Beim zweiten Versuch prallte der Ball am Ring ab und den Rebound ergatterte Karl Moore. Der verlor nicht viel Zeit, startete direkt zum Gegenangriff und passte kurz vorm gegnerischen Korb zu Alexander Goolsby. Goolsby machte zwei Schritte hinter die Dreipunktelinie zurück, drückte ab, der Ball fiel 1,8 Sekunde vor Spielende durch die Reuse. 92:91 für Saarlouis. Speyer versuchte nach einer Auszeit einen letzten Spielzug, hatte Einwurf. Der für Speyer spielende Saarländer Matthias Meier sprang hoch, warf den Ball in Richtung Korb und dort prallte er ab. Der Krimi war zu Ende. Der Jubel in der Halle war unbeschreiblich.
Dabei hatte es zunächst gar nicht so ausgesehen, denn die Saarländer hatten das komplette erste Viertel „verpennt“. Speyer hatte die Abwehr der Königlichen förmlich überrannt. Das Viertel endete folgerichtig 24:32 für Speyer.
Im zweiten Viertel begann das Team aus Speyer da, wo es im ersten aufgehört hatte. Erst nach vier Minuten nahmen die Saarländer den Kampf in der Verteidigung an und startete beim Stand 30:43 eine grandiose Aufholjagd. Zur Halbzeit konnte der Rückstand von 13 Punkten auf 3 Punkte verkürzt werden. 8712
Nach vier Minuten Spielzeit im dritten Viertel erzielte Alexander Goolsby durch einen Dreipunktwurf die erste Führung für die Königlichen. Doch die Speyrer erholten sich nochmals und gingen zum Ende des Viertels mit 66:70 in Führung. Diese Führung behielten sie bis zur fünften Minute des Schlussviertels. Danach wechselte die Führung permanent bis eben 9,7 Sekunde vor Schluss.
Beste Werfer waren wie immer der unglaubliche Rick Easterling mit 23 Punkten, Karl Moore mit 21 Punkten sowie Alexander Goolsby, der sich mit 18 Punkten treffsicher dem Publikum präsentierte.
„Endlich“, sagte Manager Hanno Mouget nach der Schlusssirene, „endlich hatten wir einmal Glück“. Und dem ist nichts hinzuzufügen.

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