Merzig rief zum Viezfest –Tausende kamen und feierten mit

Merzig. Das 42. Merziger Viezfest stand im Zeichen deutsch-französischer Freundschaft, symbolisiert durch die Übernahme der Schirmherrschaft durch 0908den französischen Generalkonsul im Saarland, Philippe Cerf. Zu dessen Ehre gab es den traditionellen Empfang im großen Sitzungssaal des Rathauses bevor der Startschuss auf den Stufen des Stadthauses fiel. An dem Empfang nahmen zahlreiche Ehrengäste teil, unter ihnen Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, der Chef der saarländischen Staatskanzlei, Andreas Storm, SPD Landeschef Heiko Maas, die Landtagsabgeordneten Anke Rehlinger, Helma Kuhn-Theis, Edmund Kütten und Reinhold Jost.
Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer, dankte in seinem Grußwort dem französischen Generalkonsul für seine Bereitschaft, das Protektorat zu übernehmen, eine Aufgabe, die auch sein Vorgänger Gérard Grall im Jahr 2004 übernommen hatte. Lauer betonte, es gebe zahlreiche gute Gr0923ünde dafür, einer hochrangigen französischen Persönlichkeit die Schirmherrschaft zu übertragen. Zum einen grenze Merzig an Frankreich an, zum anderen gebe es vielerlei Verbindungen über die Grenzen hinweg, die beispielsweise durch die „Steine an der Grenze“ gewachsen sind. Daneben habe Merzig eine enge Partnerschaft mit der französischen Stadt St. Mèdard en Jalles, die sich gerade beim Viezfest immer wieder neu manifestierte. Diese Partnerschaft werde aber auch durch zahlreiche andere Aktivitäten das ganze Jahr über gepflegt. Auch zur französischen Nachbarstadt Thionville gebe es bereits seit 1982 freundschaftliche Beziehungen, die ausgebaut werden sollen. Mit Philippe Cerf verbinde ihn ein sehr freundschaftlicher Kontakt, dessen Bedeutung sich auch bei der Übergabe der Untersc1000hriftensammlung, mit der die Abschaltung des AKW Cattenom gefordert wurde, deutlich zeigte.
Der französische Generalkonsul bedankte sich für die ehrenvolle Aufgabe und betonte, „der Viez ist ein Element unserer gemeinsamen Kultur“. In Frankreich gehe der Genuss des Viezes – dort „Cidre“ genannt bis auf die Zeit der Kelten zurück. In Frankreich sei dieses Getränk ursprünglich im Süden beheimatet gewesen, habe aber bereits im Mittelalter die Normandie und die Bretagne erobert. Deshalb seien der Viez und das Viezfest ein verbindendes Element der Großregion, eine Verbindung, die beim gemeinsamen Feiern vertieft werde.
Dr. Lauer überreichte dem Protektor den Merziger Stadttaler als Erinnerungsgeschenk. Ein weiteres Geschenk gab es dur1004ch Norbert Schramm von der Merziger Süßmosterei: ein mit Viez gefülltes Holzfäßchen soll Philippe Cerf und seine Familie auch zu Hause an das Merziger Nationalgetränk erinnern. Philippe Cerf bedankte sich für die Geschenke und betonte, als in Luxemburg geborener Lothringer, der im Saarland lebt, verbinde ihn ohnehin sehr viel mit der Großregion.
Mit dem Wunsch „Lasst uns gemeinsam viezen“ gab dann Viezkönigin Vanessa I. den Start für den traditionellen Rundgang frei. Rund 40 Stände waren aufgebaut worden, zahlreiche Vereine und Organisationen hatten vielfältige Köstlichkeiten und Leckereien vorbereitet, Viez gab es natürlich in mannigfachen Variationen – wer mithalten wollte, musste schon ganz schön fit sein. Auf den verschiedenen Bühnen gab es die unterschiedlichsten musikalischen Darbietungen, die zur guten Stimmung beitrugen und mit für die positive Bilanz des 42. Merziger Viezfestes sorgten, an dem nach offiziellen Schätzungen über 40 000 Besucher teilgenommen haben.

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