Saarlouis. Ein Politstar war Hauptredner beim Neujahrsempfang der FDP im Vereinshaus Fraulautern: der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki kam aus Kiel, um die saarländische FDP im Landtagswahlkampf und die geborene Schleswig Holsteinerin Kirsten Cortez bei ihrem Ziel Saarlouiser Oberbürgermeisterin zu werden zu unterstützen. Kirsten Cortez, die seit 20 Jahren im Saarlouiser Stadtteil Steinrausch zu Hause ist, begrüßte dann den Gast aus dem Norden dann auch stilgerecht mit „Moin, Moin“. Natürlich hieß sie auch die übrigen 232 Gäste willkommen.

Kirsten Cortez stellte ihr Programm vor
In einem kurzen Gespräch mit dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden der FDP, Florian Zipfel, stellte Kirsten Cortez ihre Ziele vor. Als sie nach Saarlouis kam, habe sie sich sogleich in den französischen Charme der Stadt verliebt, erzählt sie. Wichtig seien ihr drei Kernpunkte. Saarlouis sei kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region, aber wenn man per Bahn nach Saarlouis komme und die „vermüllte“ Bahnhofshalle betrete, habe man keinen guten ersten Eindruck von der Stadt. Hierunter leide das heitere und attraktive Flair der Stadt. Dieses französische Flair möchte sie weiter ausbauen, die Zukunftsfähigkeit der Stadt erhöhen, die Digitalisierung stärker einziehen lassen, die Infrastruktur verbessern und neue Fahrradwege schaffen. Die Erhöhung der Parkgebühren um 100 % sei definitiv das falsche Signal gewesen mit dem man Besucher von außerhalb verprelle und einheimische Kunden auf die kostenlosen Parkplätze bei den Einkaufmärkte an den Stadträndern vertreibe. Auch die Wabenstruktur der KVS sei zu teuer, so dass die Nutzung des ÖPNV keine wirkliche Alternative sei.
In der Familienpolitik müsse das Betreuungs- und Freizeitangebot verbessert werden, die Betreuungssituation der Senioren gelte es freundlicher zu gestalten, bezahlbarer Wohnraum für junge Familien müsse ermöglicht werden, denn zu hohe Mieten würde die Ansiedlung von Neubürgern verhindern. Im Kultur- und Freizeitbereich habe Saarlouis zwar einiges zu bieten, aber es sei sinnvoll mehr internationale Festivals zu akquirieren, gleichzeitig möchte Kirsten Cortez das Angebot an Kleinkunst zu verstärken und dabei die Stadteile stärker einbinden. Die Hallennutzung soll für Vereine kostenfrei bleiben, denn Vereine seien ein idealer Ort für Integration.

Oliver Luksic wirbt für starke Mitte
Oliver Luksic, Spitzenkandidat der FDP für die Landtagswahl, betonte in seiner Rede, eine starke Mitte sei gut für das Land. Bei der Diskussionsrunde der IHK habe jeder gesehen, dass die AfD keine Alternative sei.
In die marode Infrastruktur müsse zu investiert werden, Brücken, Straßen und die digitale Infrastruktur bedürfen mehr Investitionen. Es könne nicht sein, dass Bundesgelder nicht verbaut werden und weiter Geld in die Planung des Tunnels in Saarbrücken gesteckt werde, der nie kommen wird. In der Bildung sei ebenfalls eine neue Politik notwendig.
Ein starker Staat ist für Luksic ein starker Rechtstaat und kein Überwachungsstaat. Durch den Abbau von Polizeibeamten gebe es ein Vollzugsdefizit aber kein Gesetzesdefizit im Land. Deshalb müsse die Polizei gestärkt werden.

Wolfgang Kubicki zeigte in seinem Redebeitrag, warum er ein beliebter Gast bei Talkshows ist. Manche Gedanken packte er in Bonmots ein, ohne dass sie dabei an Bedeutung verloren. Seitenhiebe gab es beispielsweise auf Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.
Im Anschluss an den Neujahrsempfang gab es Kaffee und Kuchen und und andere leckeren Dinge, bevor der Tross mit dem Nordlicht weiterzog, denn wann hat man schon eine so schillernde Persönlichkeit wie Wolfgang Kubicki im Land…