Die saarländischen Stahlerzeuger Dillinger Hütte und Saarstahl haben 2021 die Kehrwende geschafft und nach harten Jahren mit pandemiebedingten roten Zahlen deutliche Umsatzsteigerungen erzielt. Bei Dillinger stiegen die Umsatzerlöse von 1,645 Mrd. € auf 2,281 Mrd €, bei Saarstrahl von 1.684 Mrd. € auf 2,777 Mrd. €. Dazu beigetragen hat das 2019 angestoßene Kostensenkungsprogramm, das schnell und effektiv umgesetzt wurde. Die letzten Maßnahmen daraus werden in diesem Jahr abgeschlossen, berichtete der Vorstandsvorsitzende der beiden Stahlwerke Dr. Karl-Ulrich Köhler bei der Jahrespressekonferenz.
Er betonte allerdings auch, dass noch ein gewaltiges Stück Arbeit vor ihnen liege auf dem Weg hin zu grünem Stahl. Dr. Köhler warnte in diesem Zusammenhang die Bundesregierung vor zu schnellen Maßnahmen in der Energiepolitik und vor allem vor einem unmittelbaren Gas-Embargo gegenüber Russland. Mit Blick auf die Grausamkeiten des Krieges in der Ukraine sei es zwar falsch gewesen, sich in den Fragen der Energieversorgung so stark von einem Land abhängig zu machen, aber Fehler der Vergangenheit könne man nicht im Schnellverfahren rückgängig machen. Richtiger sei es nach einer bedachtsamen Analyse Wege aus der Abhängigkeit zu suchen.
„Wichtigstes Ziel muss die Versorgungssicherheit der deutschen Industrie bleiben“, betonte Köhler und fügte hinzu „bei einem schnellen Gas Embargo müssen wir die Hütte abstellen“. Die deutschen Stahlunternehmen seien ebenso wie die Bundesregierung auf der Suche nach Alternativen zum russischen Erdgas. Dafür werde jedoch eine gewisse Zeitspanne benötigt. (Ausführliche Berichterstattung folgt).