Kurzarbeit bei Dillinger

Die Stahlkrise hat nunmehr auch die Dillinger Hüttenwerke erreicht. Durch die wirtschaftliche Entwicklung sah sich die Unternehmensleitung offensichtlich gezwungen zum Instrument der Kurzarbeit zu greifen. Dazu hat uns die nachfolgende Pressemitteilung erreicht:

„Die Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) hat heute ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass das Unternehmen ab dem 1.1.2020 Kurzarbeit beantragen will.
Nach einer durchweg guten Auslastung bis Mitte September 2019, ist seit zwei Monaten ein starker Nachfrage-Rückgang mit entsprechend schwacher Auslastung der Anlagen zu verzeichnen. Dieser Rückgang ist vor allem bedingt durch eine spürbare konjunkturelle Abschwächung in wichtigen Kundensegmenten. Der Grobblechmarkt ist weiterhin stark beeinträchtigt durch die weltweiten Überkapazitäten und die nach wie vor hohen Importmengen aus Drittländern in die EU. Es wurden hierzu nun Verhandlungen mit dem Betriebsrat u. a. bezüglich Umfang und den genauen Fahrweisen der Kurzarbeit aufgenommen“.

Der Dillinger Bürgermeister Franz Josef Berg hat sich über die Maßnahme besorgt geäußert. Die ist verständlich, wenn man bedenkt, dass die Wirtschaftskraft der Stadt Dillingen im hohen Maß durch die Entwicklung der Hüttenwerke beeinflusst wird. Gleichzeitig sind zahlreiche Dillinger Bürger, die in diesem Unternehmen berufstätig sind, von negativen Enwicklungen in der Stahlbranche betroffen. Auch die Sorge um deren Fortkommen treibt den Bürgermeister um. Wir haben folgende Pressemitteilung von der Pressestelle der Stadt Dillingen erhalten:

„Bürgermeister Franz-Josef Berg besorgt über die angekündigte Kurzarbeit bei Dillinger “
Dillingen. Mit großer Betroffenheit reagierte Bürgermeister Franz-Josef Berg auf die jüngste Ankündigung der Stahl Holding Saar (SHS), wonach die Dillinger Hütte für Januar 2020 Kurzarbeit angemeldet hat. „Es kann nicht sein, dass eine der modernsten und umweltfreundlichsten Stahlproduzenten Not leidet, während billiger und schmutziger Stahl den Markt überschwemmt und bei uns dadurch Arbeitsplätze und Existenzen massiv bedroht sind“, erklärt Franz-Josef zeigt seine Solidarität mit den Beschäftigten der Dillinger Hütte.
„Wir Dillinger machen uns Sorgen um die Menschen, die bei Dillinger in Brot und Lohn stehen“, erklärt Berg. Die Stahlindustrie sei für die Region und insbesondere für Dillingen von herausragender Bedeutung. Der Bürgermeister wiederholt die Forderungen, die auch der Dillinger Stadtrat in einer Resolution formulierte (wir haben darüber berichtet), auf allen politischen Ebenen weiter dafür zu kämpfen, dass sauber produzierter Stahl aus Deutschland Zukunft hat. „Die Politik, vor allem auf EU-Ebene muss jetzt zwingend Rahmenbedingungen schaffen, um Stabilität und Planungssicherheit zu garantieren, sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus sozialen Aspekten“, erklärt Franz-Josef Berg“.

Wir werden die Entwicklung im Auge behalten und unsere Leser weiterhin informieren.

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Tags: Bürgermeister Berg besorgt Kurzarbeit bei Dillinger