Ein schöner Brauch hält sich seit 37 Jahren: die Stabskompanie der Luftlandebrigade 26 lädt alljährlich die Bewohner des Hauses „Sägemühle“ kurz vor Weihnachten zum Essen ein. Auch in diesem Jahr fand das Treffen, zu dem später natürlich der Nikolaus stieß im Offizierskasino statt.
Christian Sommer war für die Verpflegung zuständig und sorgte dafür, dass keiner der 75 Gäste zu kurz kam. Jeder Gast saß neben seinem „Paten-Soldaten“ im Offizierskasino und man speiste gemeinsam am festlich gedeckten Tisch. Später gab es Kaffee, Kuchen und leckere Nussecken. Unteroffiziere und Feldwebel übernehmen jährlich eine Patenschaft für jeweils einen Bewohner der Behinderteneinrichtung. Diesem erfüllen sie einen Weihnachtswunsch, den sie aus eigener Tasche bezahlen.
Bürger spendeten 14.500 Euro
Während man gemütlich zusammen saß, klopfte der Nikolaus am Fenster. Doch anders als gewohnt reiste er nicht mit einem Rentierschlitten an, sondern in einem Geländewagen. Hauptfeldwebel Stefan Barthelme schlüpft seit 10 Jahren in die Rolle des Mannes mit dem Rauschebart: "Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie man mit kleinen Gesten ein großes Strahlen in die Augen der Freunde zaubert“. Gemeinsam mit dem Nikolaus zog man in die Sporthalle der Kaserne. Nach einem kleinen Konzert mit Geige und Trompete folgte die Bescherung. Mit glänzenden Augen wurden CDs und DVDs, Bücher und Kosmetikartikel ausgepackt. Doch das war noch nicht alles.
Die Stabskompanie überreichte rund 14.500 Euro an den Wohnheimleiter Roland Graf. Diesen Betrag hatten die Soldaten an Haustüren in Saarlouis, Dillingen und Umgebung gesammelt. "Dies ist ein Rekordergebnis, die Hilfsbereitschaft der Saarländer steigt trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer weiter. Insgesamt kamen bei der Aktion mittlerweile rund 375.000 Euro zusammen", berichtete Hauptmann Eike Sinzig.
Das Finale bildete wie immer das Fußballspiel der Soldaten gegen die Mannschaft des "FC Sägemühle". Seit mittlerweile 37 Jahren sind die behinderten Kicker ungeschlagen und das aus gutem Grund, wie Roland Graf augenzwinkernd verriet: „Wir bringen immer unseren sehbehinderten Schiri mit, der pfeift eher mit dem Herz. Die Strafen erhalten nur Spieler der Luftlandebrigade, die Freistöße gehen an uns". So ging auch in diesem Jahr der Sieg eindeutig an die Rodener. Am Ende eines schönen und ereignisreichen Tages bedankten sich Herrmann-Otto Bohrmann und Roland Graf bei allen, die hinter den Kulissen mitgeholfen haben, bei den Soldaten und der Truppenküche, den Fahrern, die die Gäste sicher hin- und zurückbrachten sowie bei allen, die die Spendenaktion unterstützt haben. (red)