Vor dem Heimspiel der inexio Royals Saarlouis gegen Gisa Lions SV Halle wurde an den Fall der Mauer auf den Tag genau vor 30 Jahren erinnert und für Freiheit, Demokratie und ein Europa ohne Grenzen appelliert. Danach wurde die Deutsche Nationalhymne gespielt. Dann begann der sportliche Teil. Ziel der Royals war an diesem der erste Sieg in dieser Saison, nachdem die vorausgegangenen sieben Spiele verlorengegangen waren. Das gleiche Ziel hatten allerdings auch die Lions boten, die zuletzt gute Leistungen geboten hatten und bereits vier Punkte auf dem Habenkonto verbucht haben. Die Anfangsphase des Spiels war geprägt von nervös agierenden Royals und zielorientiert agierenden Hallenserinnen. Deren Plan ging auf bis etwa Mitte des 1. Viertels. Dann drehte Saarlouis den Spieß um, spielte sehr viel konzentrierter und kam in Fahrt. So endete das erste Viertel endete 17:11 für die Gastgeberinnen. Im zweiten Viertel legte Halle wieder einen Zahn zu. Die 26jährige US Amerikanerin Cori Coleman trieb ihre Mannschaft immer wieder an und war in dieser Phase kaum zu bremsen. Die Folge war dass das zweite Viertel mit 17:22 an Halle ging. Halbzeitstand war somit 34:33 zugunsten der Royals. Aber das kennt man ja aus vergangenen Spielen, das dritte Viertel war immer wieder das Problemviertel der Royals. Nach knapper Führung oder knappem Rückstand legten die Gegnerinnen zu, bauten eine Führung aus. Die Royals waren dann nicht mehr in der Lage zu kontern, sondern startete Einzelaktionen, macht Fehler und überließ dem Gegner die Spielbestimmung. Diesmal war es anders. Offenbar zahlt sich die Arbeit die beiden Trainerinnen aus. Die Mannschaft präsentierte sich in der zweiten Hälfte diesmal als geschlossenes Team, in dem man sich gegenseitig unterstützte. Der Ball lief sicher durch die Reihen, Pässe kamen an, die Körbe fielen folgerichtig. Zum ersten Mal in dieser Saison reagierten die Royals nicht, sondern sie agierten, gaben die Geschwindigkeit vor und bestimmten den Spielfluss ohne sich vom Gegner unter Druck setzen zu lassen. Neuzugang Caitlin Jenkins scheint die Startschwierigkeiten überwunden zu haben und wurde zur treffsichersten Korbjägerin der Saarlouiserin, stellenweise war sie von den Lions kaum zu bremsen. In der Defense war noch nicht alles perfekt, aber es lief deutlich besser als in den zurückliegenden Spielen,. Dass es diesmal (nur) 65 Gegentreffer gab, bezeugen eine guten Defenseleistung, die noch besser ausgefallen wäre, hätte man nicht in den letzten beiden Minuten des Spiels im Siegestaumel noch 10 Punkte verschenkt. Das Spiel gegen die Löwinnen aus Halle zeigte, dass das Saarlouiser Team Potenzial besitzt. Die Rückkehr der Dauerverletzten Levke Brodersen und Helena Eckerle, von denen man hört, dass die Genesung Fortschritte macht und man mit einem Einsatz ab Beginn der Rückrunde rechnen kann, wird die Mannschaft weiter verstärken. Wenn man dann die Mannschaft auf ein bis zwei Positionen weiter verstärken kann, sollte der Klassenerhalt wieder stärker in den Bereich des Möglichen gelangen. Trotz des Sieges gegen Halle bleiben die Royals mit 2 Punkten auf der Habenseite auf dem letzten Tabellenplatz und die Hypothek der verlorenen ersten sieben Spiele wiegt schwer, aber sie stellt kein unüberwindliches Hindernis dar. Die Arbeit der beiden Trainerinnen geht konzentriert weiter. Entgegen kommt ihnen jetzt die Länderspielpause am kommenden Wochenende. Die besten Korbjägerinnen bei Saarlouis: Caitlin Jenkins (23 Pts/10 Reb.);Alison Gorrell (19); Andrea Andelova (15) und Jessica Kovatch (13). Für Halle waren Barbora Kasparkova (19) und Cori Coleman (14)am erfolgreichsten. |