Noch einmal ein Glanzpunkt: die Neujahrsgala

Saarlouis. Es war die letzte Veranstaltung im Saarlouiser Theater am Ring, die letzte bevor Baumaschinen und Baumenschen das Sagen übernehmen, 2905um dem Haus ein neues Gewand zu verpassen. Deshalb sollte noch einmal Glanz und Glorie dominieren, als der Vorhang aufging zur mittlerweile zur Tradition gewordenen Neujahrsgala – dass sie auch diesmal oder diesmal erst recht ausverkauft war, versteht sich von selbst. Selbst aus der Partnerstadt St. Nazaire waren Gäste angereist.
Zaubermelodien – standen auf dem Programm des Kreis-Symphonie Orchesters unter der Leitung seines Dirigenten Vilmantas Kaliunas, das einmal mehr seine außergewöhnliche Klasse bewies, herausragend für ein 2910Orchester, das sich aus Laienmusikern zusammensetzt. Sicher mit ein Verdienst des aus Litauen stammenden Dirigenten, der das Orchester mit Freude und Begeisterung führt. Die Ouvertüre aus Franz Schuberts „Zauberharfe“ war folgerichtig die Ouvertüre der Neujahrsgala. Zwei Sopranistinnen, die man getrost der Extraklasse zurechnen darf, hatten den Part der Solistinnen übernommen. Das war einmal die aus Kasachstan stammende Sofia Fomina, die vor wenigen Tagen in London rauschende Erfolge gefeiert hatte und zum zweiten die Wadern stammende Noémie Schröder, ebenfalls eine außergewöhnliche Sängerin, die heute 2949in Düsseldorf lebt.
Solistisch glänzte Sofia Fomina zunächst mit „Je suis Titania“ aus Mignon von Thomas oder der „Juwelenarie“ aus Gounods Margarethe. Nicht minder überzeugend war sie mit der „Königin der Nacht“ aus Mozarts Zauberflöte. 

Noémie Schröder, die in Saarbrücken  und in Düsseldorf Operngesang studiert hatte und dort auch ihr Diplom erworben hat, hatte anschließend in Berlin eine Ausbildung im Bereich Musical und Schauspiel sowie Tanz absolviert und ist somit eine ausgesprochen vielseitige Künstlerin. Ihre Talente stellte sie mit „Gold von den Sternen“ aus Mozart von M. Kunze und S. Levay, mit „Over the Rainbow“ von Arlen oder 2924mit „Frei und Schwerelos“ aus Wicked – Die Hexen von OZ überzeugend unter Beweis.
Dass die beiden Künstlerinnen problemlos mit einander harmonierten, demonstrierten sie mit dem „Blumenduett“ aus Lakmé oder „Bacarole“ aus Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und schließlich mit dem ABBA Titel „Happy New Year“ im Zugabeteil. Immer wieder glänzend begleitet von einem Orchester, das keinen Beweis seines Könnens schuldig blieb, auch bei Instrumentaleinsätzen wie bei dem Einzugsmarsch aus dem Zigeunerbaron oder der Ouvertüre zu Mozarts „Zauberflöte“ oder einem Medley aus dem Phantom der Oper.
Durch das Programm führte – wie sollte es beim Thema “Zaubermelodien“ 2929auch anders sein – der junge Saarlouiser Stern am Zauberhimmel Maxim Maurice alias Philipp Daub mit frischem Charme und einigen „zauberhaften“ Ideen. Ein Knallbonbon hatte sich Hans Werner Strauß; Chef des Stadtverbandes der kulturellen Vereine und Chef des neuen Betriebshofs für den Schluss aufgeboben: In den letzten Zugabetitel – natürlich dem Radetzkymarsch – mischte sich immer schriller und lauter werdend Baulärm. Parallel dazu senkten sich von der Decke der Bühne herab Stoppschilder, Baumaterialien, Schilder, die auf den Umbau hinwiesen. Gleichzeitig wurde der Lärm so infernalisch laut, dass die Musiker nach und nach von der Bühne flüchteten. Eine weitere Beschilderung wies dann darauf hin: Theater geschlossen bis 201…..
Eine interessante Idee mit der deutlich wurde, das größere kulturelle Veranstaltungen ab dem 2. Januar 2013 ausgelagert werden beispielsweise in die Illipse nach Eppelborn oder nach Neunkirchen oder…Für diese Veranstaltungen wird die Stadt Saarlouis einen kostenlosen Bustransfert zu den einzelnen Veranstaltungsorten anbieten.

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