Es läuft noch nicht rund bei den runderneuerten Royals. Bekanntlich hat der Kader sich gewissermaßen einer Dialyse unterzogen und um den Jahreswechsel herum nicht nur einen neuen (alten) Trainer präsentiert, sondern auch vier erfahrene Spielerinnen neu verpflichtet und sich im Gegenzug von anderen Spielerinnen getrennt, von denen man nicht mehr überzeugt war. Aber es hat den Anschein, dass auch im Basketball das alte Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ eine gewisse Berechtigung hat. Hatte man letzte Woche in Heidelberg den Eindruck, dass der Knoten schon fast durchschlagen ist, so wurde man in Freiburg von den Eisvögeln eines Besseren belehrt.
Gleich zu Beginn kamen die Royals gewissermaßen unter die Räder – nach weniger als zwei Minuten führten die Gastgeberinnen mit 10:0 und kauften damit den Saarländerinnen den Schneid ab. Die ersten 10 Minuten endeten mit einer 27:15 Führung der Eisvögel, die auch in den zweiten 10 Minuten den Ton angaben und sich mit einer für sie beruhigenden 49:30 Führung in die Pause begeben konnten.
Sie fühlten sich so sicher, dass sie die zweite Hälfte des Spiels mit einigen Experimenten gestalten konnten und den Nachwuchsspielerinnen eine ganze Reihe von Spielminuten gewährten. Dennoch auch mit den Spielerinnen aus dem Nachwuchs spielten sie einen frischen, schnellen Basketball, hatten eine gute Defense und hatten mit der Kanadierin,Daneesha Provo, eine treffsichere Scorerin, die 31 Punkte, darunter 5 Dreier, erzielte und von den Royals kaum zu bremsen war. Am Ende stand ein 84:66 für Freiburg auf der Anzeigentafel.
Von den neuen Spielerinnen ist zu berichten, dass die neue Centerin, Katja Kotnik, die ihr erstes Spiel im Trikot der Royals absolvierte sehr schnell drei Fouls angekreidet bekam und sich deshalb fortan zurückkalten musste. Sie muss an ihrer Aufgabe die .bisherige Centerin Klara Brichakova, von der man sich unter der Woche getrennt hatte, zu ersetzen noch wachsen. Gute Ansätze waren ohne Zweifel erkennbar. Einen verhältnismäßig guten Eindruck hinterließ die ebenfalls neue Kroatin Klaudia Perisa, die auf gute 15 Punkte kam. Nicht ins Spiel fand Danielle Brown, die im Spiel gegen Heidelberg starke 22 Punkte erzielt hatte, aber diesmal weitgehend abgemeldet war. Stark war auch die Amerikanerin Adison Richards, die 17 Punkte erzielte. Auch Chelsea Waters hat uns zeitweise gut gefallen. Bei ihr waren zwar nur 6 Punkte auf der Liste, aber sie holte immerhin 9 Rebounds. Linn Schüler, bislang eine der erfolgreichsten Werferinnen der Royals, erhielt nur acht Minuten Spielzeit und hatte am Ende auch nur 1 Punkt zu verzeichnen.
Insgesamt kann man sagen, waren die Gäste aus Sicht der Gastgeberinnen „nicht so gefährlich“, wenn man auch glaubte, die eingekaufte Qualität zu erkennen. Das ist wohl auch so. Die neuen Mannschaftsmitglieder plus die verbliebenen bisherigen Spielerinnen wie die Schwestern Andelova, die Amerikanerin Chelsea Waters und die bisher noch nicht spielberechtigte Amerikanerin Zackery stellen sicher einen sehr guten Kader dar, der allerdings noch zusammenwachsen muss zu einem Team. Allerdings viel „Weile“ dafür hat man nicht, denn in der Punktrunde stehen nur noch neun Spiele auf dem Programm. Bereits im nächsten Spiel, das bereits am Freitag (22.01.), 19 Uhr, in der Stadtgartenhalle stattfindet, kommt Tabellennachbar Pharmaserv Marburg nach Saarlouis. Bei Marburg, bislang eine Mannschaft, die immer im Vorderfeld der Tabelle zu finden war, läuft es in dieser Saison auch nicht so rund, wobei viele Spiele nur knapp verloren wurden. Mit einem Sieg könnten die Royals an ihrem Gegner vorbeiziehen.