Ladiescup Schmelz: Hauchdünne Entscheidungen, spannende Spiele.

Schmelz. Spannende Spiele bis zum Schluss prägten die 22. Auflage des 9315Ladiescups, der 2014 zum 20. Mal in Schmelz ausgetragen wurde. Der Sieg ging diesmal an einen „Neuling“ – OHG Nizza nahm zum ersten Mal am Ladiescup teil und holte sich gleich den Sieg, denkbar knapp im Finale gegen den Thüringer HC. Die Primshalle war an allen drei Tagen gut besucht, rund 1800 Besucher verfolgten die Spiele, zu denen neben dem Ladiescup auch der Lambeng Girls Cup gehörte. Unter den Besuchern weilte neben anderen der saarländische Justiz- 9344und Umweltminister Reinhold Jost, die Landtagsabgeordneter Stefan Krutten und Eugen Roth, zugleich Präsident des HV Saar, Sparkassendirektor Stephan Eisenbart sowie Bürgermeister Armin Emanuel.
Nicht ganz zufrieden dürften die „Elfen“ aus Leverkusen gewesen sein mit ihrem fünften Platz, den sie nach zwei Niederlagen in der Gruppenphase im Spiel die rumänische Spitzenmannschaft HC Dunarea Braila mit einem 24:20 Sieg errang.
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In den Halbfinalspielen am Sonntagmorgen hatte OHG Nizza zuerst für eine kleine Überraschung gesorgt, als man Trondheim besiegte und damit die starken Norwegerinnen in das Spiel um den dritten Platz schickte. Im zweiten Halbfinalspiel siegte der Thüringer HC nicht unerwartet gegen Handball Metz in einem spannenden Spiel. Somit standen die Paarungen fest: Im Spiel um den dritten Platz standen sich die Norwegerinnen aus Trondheim und der vielfache französische Meister und Pokalsieger Metz gegenüber.
Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, das zunächst die
9407Skandinavierinnen vorne sah. Erst Mitte der ersten Halbzeit kamen die Französinnen aus Metz stärker auf und ging mit einem 14:12 Rückstand in die Pause. Auch in der zweiten Halbzeit gelang es keiner der beiden Mannschaften einen entscheidenden Vorteil zu erzielen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit fiel der Treffer zum 22:22 Ausgleich, so dass eine Verlängerung um zweimal fünf Minuten anstand. Aber auch in dieser Phase konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen, so dass es Sekunden vor Schluss zum 28:27 Siegtreffer für Handball Metz kam.

Entscheidung in der letzten Minute
Im Endspiel standen sich dann OHG Nizza und der 9411Thüringer HC gegenüber.
Die Thüringerinnen legten einen Blitzstart hin und führten nach zweieinhalb Minuten mit 3:0, sodass Trainer Sébastian Gardillou eine erste Auszeit nahm. Die Französinnen erzielten danach zwar ihren ersten Treffer mussten aber hinnehmen, dass der HTC auf 5:1 davonzog. Erst dann fand die Mannschaft von der Côte d’Azur stärker zu ihrem Spiel und holten unter der Regie von Beatriz Escribano zum 5:4 auf. Danach folgte ein ausgeglichenes Spiel das in der 22. Minute zum 11:11 Unentschieden 9421führte. Zeitstrafen gegen Katrin Engel und gegen Kerstin Wohlbold dezimierten das Team aus Thüringen vorübergehend, so dass die Damen von der Mittelmeerküste mit einer 14:12 Führung in die Pause gehen konnten. Torfrau Jana Krause, die sich kurz vor Seitenwechsel hatte auswechseln lassen, erklärte in der Pause das Nachlassen ihrer Mannschaft mit mangelnder Kraft nach einem anstrengenden Trainingslager und vier Spielen in zwei Tagen.
Auch nach der Pause behielten die Französinnen zunächst Oberwasser und konnten ihren Vorsprung mit 19:14 auf fünf Tore ausbauen, auch dank glänzend9424er Paraden von Cléopâtre Darleux, die wohl nicht umsonst zum Kader der französischen Nationalmannschaft gehört. Zwei kurz aufeinander folgende Zeitstrafen brachte Nizza aus dem Konzept, so dass die Spielerinnen des THC wieder aufholen konnten und sogar 20:19 in Führung gingen. Postwendend schafften die Französinnen aber wiederum den Ausgleich gingen schließlich in der letzten Minute mit 23:22 in Führung, die sie nicht mehr abgaben.

Nach den Spielen fanden verschiedene Ehrungen statt. So wurde HV Saar Geschäftsführer Dietmar Keller für 20jährige Organisationsarbe9446it im Rahmen des Ladiescup ausgezeichnet. Zur besten Torfrau des Turniers wurde Cléopâtre Darleux gewählt, deren Leistung so bemerkenswert ist, weil sich im Jahr 2011 an ihrem rechten Auge ein Abszess gebildet hatte, der fast eine Erblindung auf diesem Auge zur Folge hatte. Ihre Sehkraft ist dadurch eingeschränkt. Als beste Spielerin und als beste Torschützin wurden zwei Spielerinnen ausgezeichnet, die beide die absolut gleiche Anzahl an Toren erzielt hatten: Alexandra Lacrabere von OHG Nizza sowie Katrin Engel von Thüringer HC.

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