STARK – Strategien und Anpassungsmaßnahmen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels in der Kreisstadt Saarlouis
Die Kreisstadt Saarlouis ist durch ihre Lage im Saarlouiser Becken stark durch Hitze und Trockenheit betroffen. Gleichzeitig resultieren die Bebauungsdichte und die hohe Versiegelung in Verbindung mit der topografischen Lage (Talkessel und Anrainer an die Saar) in einem hohen Gefährdungspotenzial gegenüber Starkregenereignissen.
Seit Ende letzten Jahres widmet sich die Stadt der Anpassung an den Klimawandel proaktiv im Rahmen des durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Projektes STARK – Strategien und Anpassungsmaßnahmen zu den Folgen des Klimawandels in der Kreisstadt Saarlouis. Der hauptamtliche Klimaschutzbeauftragte Horst Rupp: „Wir erheben nicht nur eindimensionale Grundlagen, z.B. wo gibt es Überschwemmungen bei Starkregen sondern wir erarbeiten auch integrierte Lösungsansätze. So haben wir ein Klimagutachten, das uns auch die Hitzeschwerpunkte in Saarlouis aufzeigt. Das Projekt STARK zeigt neben Starkregensimulationen Möglichkeiten der Hitzeprävention und Gegensteuerung, wie z.B. Durchgrünung des besiedelten Bereiches, oder in einem Kataster Möglichkeiten zu Dachbegrünungen auf.“
Beigeordneter Günter Melchior: „Die Projektpartner IZES gGmbH (Teilprojekt: Koordination & Stadtblau) und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (Teil-projekt: Hitze & Stadtgrün) entwickeln gemeinsam mit der Stadtverwaltung sowie weiteren relevanten Akteuren interdisziplinäre und transsektorale Strategien. Das sind Anpassungsmaßnahmen zum Gegensteuern insbesondere gegenüber Hitze und Starkregen. Hierzu zählen u.a. die Sensibilisierung für das Thema Klimaanpassung, die Aktivierung und Beteiligung aller relevanten Akteure sowie der Öffentlichkeit. Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Saarlouis werden Handlungsempfehlungen zusammengestellt.“
In den nächsten drei Jahren finden hierzu u.a. maßnahmenbezogene und zielgruppenorientierte Informationsveranstaltungen statt. Des Weiteren werden Informationsmaterialen z.B. in Form von Broschüren für die Bürgerinnen und Bürger erarbeitet und zur Verfügung gestellt.
Günter Melchior weist auch darauf hin: „Im Sinne der interkommunalen Zusammenarbeit ist die Gemeinde Nalbach als Kooperationspartner und Transferkommune von Beginn an aktiv in das Projekt eingebunden. Nalbach wird gemeinsam mit dem Konsortium versuchen, die für Saarlouis entwickelten Ergebnisse und Ansätze auf ihr Gebiet zu übertragen.“
Im ersten Schritt werden für die Stadt Saarlouis Gefahren- bzw. Betroffenheitskarten für die Bereiche Hitze und Starkregen erstellt. Diese dienen zur Identifikation und Analyse der besonders stark betroffenen Bereiche innerhalb des Stadtgebietes. Nach der Verschneidung mit weiteren relevanten Informationen werden für die Bereiche Wohnen, Freiraum und Gewerbe/ Industrie repräsentative Untersuchungsgebiete definiert. Hier werden in den kommenden Sommermonaten dann Begehungen mit Wärmebildkameras und Thermografiebefliegungen durchgeführt.