Fast ein Krimi – Royals bewiesen ihre Klasse

 

Saarlouis. Spannung pur war in der Kreissporthalle Saarlouis angesagt, als die Royals zum letzten Gruppenspiel der Europacup Vorrunde das polnische Team CCC Polkowice erwarteten. Die Polinnen, die zu den europäischen Spitzenteams gerechnet werden können, hatten das Hinspiel gewonnen. Die Royals hatten bis zu diesem Zeitpunkt drei von fünf Gruppenspielen gewonnen, die Teilnahme an der nächsten Runde des Europacups sollte gesichert werden.

Nach dem Hochball hatten die Royals einen guten Start und führten bald mit 10: 4 und mit 14:10. Aber die Polinnen bewiesen, dass sie nicht umsonst zu den stärkeren Teams in Europa gezählt werden und hielten dagegen, so dass das erste Viertel ausgeglichen mit 23:23 endete. Auch im zweiten Spielabschnitt wogte das Spiel hin und her, kurz vor Viertelende stand es ausgeglichen 36:36, doch ein kurzer Run brachte den Saarlouiserinnen 7:0 Punkte ein, so dass man mit einer beruhigenden 43:36 Führung in die Pause gehen konnte.
Dass man sich allerdings nicht in Sicherheit wiegen durfte, bewies das dritte Viertel deutlich. Nachdem Stina Barnert zunächst den Vorsprung nochmals vergrößert hatte, zeigten die Polinnen ihre Klasse und legten eine erfolgreiche Serie hin, so dass das Viertel deutlich mit 19:9 an Polkowice ging, das jetzt mit 55:52 führte. Im Schlussviertel schien ein Ruck durch das Royals-Team zu gehen. Nachdem die Gäste kurzfristig auf 60:54 erhöht hatten, legten die Royals eine Serie von 13:0 Punkten hin und eroberten die Führung mit 67:60 zurück. Wer sich jetzt aber sicher fühlte, wurde bald eines besseren belehrt: mit zwei Dreiern kamen die Gäste wieder auf 67:66 heran, 50 Sekunden vor Schluss. Es folgten Fouls, nicht verwandelte Freiwürfe, Nervenkitzel pur also, schließlich ein Freiwurf zum 68:66. Am Ende hielten Stina Barnert und Romy Bär den Ball in eigenen Reihen, der Sieg blieb knapp in Saarlouis, tosender Jubel brach in der mit rund 1000 Zuschauern gefüllten Halle los, das Sechzehntelfinale war endgültig erreicht.

Gleichzeitig siegte Ibiza mit 72:64 in Nyon, sodass alle drei Mannschaften der Gruppe D punktgleich 4:2 Punkte aufzuweisen haben. Im Vergleich der drei Mannschaften liegen die Polinnen knapp vor Saarlouis auf Platz eins. Mit diesem Ergebnis haben die Royals alle Erwartungen mehr als erfüllt.
Das sah auch Headcoach René Spandauw so, der seiner Mannschaft eine phänomenale Leistung bescheinigte. Polkowice gehöre zur europäischen Spitze, sein Team habe eine Riesenleistung vollbracht. Besonderes Lob spendete er Britanny Wilkins, die am Vortag einen Bandscheibenvorfall erlitten hatte, aber die Mannschaft trotzdem nicht im Stich lassen wollte und auflief. Romy Bär sprach von einem unglaublichen Spiel, in dem die Mannschaft jede Sekunde gekämpft habe. Lob hatte sie auch für das Publikum, die Stimmung sei hammermäßig gewesen. Auch der polnische Teamkapitän Daria Mieloszynska sprach von einem hochklassigen Spiel. Die Royals seien bereits im Hinspiel ein starker Gegner gewesen, man freue sich auf eine erneute Begegnung. Ebenso gratulierte der polnische Trainer Koziorowicz Krzysztof den Royals zum Sieg und lobte die Atmosphäre in der Saarlouiser Halle. Man spüre, dass hier Basketball lebe.

Ab der nächsten Runde, wenn die besten 32 europäischen Mannschaften aufeinander treffen, geht es im KO System weiter. (aramedien).

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