Die Royals siegten gegen Halle knapp, aber verdient mit 70:65
Manche Spiele leben und leiden unter dem Zwang zweier Mannschaften, unbedingt gewinnen wollen zu müssen. So war es auch in der Partie zwischen den inexio Royals Saarlouis und den Gisa Lions SV Halle. Im ersten Viertel überrollten die Royals sprichwörtlich die Lions und führten zwischenzeitlich deutlich mit 14: 3. Für die Hallenserinnen gab es in dieser Phase nicht den Hauch einer Chance. Die Royals versäumten es jedoch, zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels den Sack zuzumachen. So stand es zum Ende des ersten Viertels »nur« 20:10.
Halles Trainerbank reagierte in der Viertelpause gut. Die Verteidigung des Teams wurde mit Beginn des 2. Viertels aggressiver und körperlicher. Damit konnten die Royals nicht unmittelbar umgehen. Der Spielaufbau kam zeitweise ins Stocken. Es kam zu Ballverlusten, die die Hallenserinnen gut zu nutzen verstanden. So ging das zweite Viertel an die Lions (16:19). Dennoch konnten die Gastgeberinnen noch vom ersten Viertel zehren und mit eine 36:29 Führung in die Pause gehen
Wer nach dem Seitenwechsel eine Wende erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das Team aus Sachsen Anhalt steigerte sich kontinuierlich und wurde mehr und mehr zur spielbestimmenden Mannschaft. Bei Halle überzeugten in dieser Phase eine starke Barbora Kasparkova, Meret Kleine-Beek und Edith Simpson, die immer wieder einen Dreipunktewurf einstreute, waren jetzt kaum zu bremsen. Die Folge war, dass es in der 26. Minute zum Ausgleich kam und postwendend auch die Führung durch Halle übernommen wurde. Das Viertel entschieden die Lions mit 10:18 klar für sich und gingen mit einer knappen 46:47-Führung ins letzte Viertel.
In der Pause zum Schlussviertel fand die temperamentvolle Spanierin Isabel Fernandez offenbar die richtigen Worte und forderte konzentrierte eine stätkere Defense. Mit Erfolg. Die Royals waren nun tatsächlich fokussierter, willensstärker und konnten bereits zur Mitte des Viertels das Spiel wieder drehen und gar ein 7-Punkte -Polster aufbauen, das war die Entscheidung. Das Spiel endete 70:65 für Saarlouis.
Für die Zuschauer in der Stadtgartenhalle war es ein spannendes, nervenaufreibendes, schnelles und zeitweise mitreißendes Spiel. „Meine Mannschaft 25 Minuten gut gespielt, am Rest müssen wir arbeiten“, sagte die neue Cheftrainerin Isabel Fernandez, die sich die Aussage „Mein Ziel sind die Play Offs und wenn wir diese erreicht haben, die Halbfinals“, entlocken ließ.
Auch Halle überzeugte im Prinzip. Das Team hat sich nach den ersten Spielen kontinuierlich gesteigert und ist auf einem guten Weg. Die Einstellung der Mannschaft war beeindruckend, vor allem nach dem völlig misslungenen ersten Viertel. Das nächste Heimspiel der Royals steht bereits am kommenden Samstag, 6. November, um 18 Uhr in der Stadtgartenhalle auf dem Programm, wenn mit Herne ein starker Gegner dort aufläuft.
Für die Royals punkteten: Leah Scott (27); Antonia Peresson (12); Magaly Meynadier (9); Anniina Äijänen (8); Addison Richards (5); Magdalena Zietara (5); Antoinette Thompson (4)
Für Halle war Edith Simpson mit 16 Punkten am erfolgreichsten vor BarboraKasparova mit 13 Punkten.