Ein Vortrag von Hans Peter Klauck
Über die Lebensverhältnisse und die gesellschaftliche Stellung der Holzhauer und Köhler ist wenig bekannt. Sie lebten die meiste Zeit abgeschieden in den Wäldern und kamen mit der einheimischen Landbevölkerung nur selten in Kontakt. Lediglich die Fuhrleute, die die Holzkohle zu den Eisenhütten transportierten, waren ihnen bekannt. Diese räumliche Trennung führte zwangsläufig in eine soziale Isolation, die von der bäuerlichen Bevölkerung auch ausdrücklich gewollt war.
Um 1800 errichteten Holzfäller und Köhler in den Schwarzenholzer Waldungen für sich und ihre Familien Blockhäuschen. Allerdings siedelten dort auch solche, die in den Dörfern keine Unterkunft fanden, so auch Vagabunden und Bettler. Später wurde dies von der preußischen Regierung verboten und die Umsiedlung in die Dörfer angeordnet. Die einheimischen Bauern versuchten dies zu verhindern. Der Schwarzenholzer Pastor Bartholomäus Blass schreibt: „Was dem Orte viel schadete, war der Umstand, dass er früher freiheitlich war, alles Gesindel fand Aufnahme und blieb da wohnen.“ Die „Waldleute“ fristeten ein kärgliches Dasein und wurden als fremdartige Sonderlinge abgetan. In den Begriffen „Hundsfresser und Besenbinner“, die sich bis heute gehalten haben, spiegelt sich diese Geschichte wider.
Der Vortag findet am 20.02.2022 um 11 Uhr im Kulturtreff Altes Rathaus in Saarwellingen statt.
Der Eintritt ist frei
Hinweis: Bei der Veranstaltung gelten die aktuell gültigen Corona-Regeln. Weitere Infos: www.saarwellingen.de