Dauerausstellung von Anna und Eugène Boch eröffnet
Mettlach. Die kürzlich im Keramikmuseum Mettlach eröffnete Ausstellung der Maler Anna und Eugène Boch zeigt viele bisher unveröffentlichte Werke der Geschwister. Eröffnet wurde sie von Luitwin-Gisbert von Boch-Galhau, in Anwesenheit der Staatssekretäre Sebastian Pini, Klaus Borger, sowie Wendelin von Boch-Galhau und zahlreicher Besucher. In seiner Begrüßungsansprache betonte Luitwin-Gisbert von Boch den hohen Wert, den Eugène Boch zeit seines Lebens der Freundschaft zu Vincent van Gogh beimaß.
Im Jahre 1891 hatte er von Johanna-Gesina van Gogh-Bonger, sein von van Gogh in Arles gemaltes Porträt als Geschenk erhalten, das dann 1944 in den Louvre gelangte. Seit 1969 besitzt das saarländische Weltunternehmen Villeroy & Boch die wohl größte Privatsammlung mit Werken von Anna und Eugène Boch, die heute zu den wichtigsten Vertreter der Moderne in Europa zählen. Diese Werke waren bislang der Öffentlichkeit nicht zugängig .Sie umreißen das Profil zweier Maler, die an der Schwelle der Moderne standen. Große Künstler wie van Gogh, Cézanne, Toulouse Lautrec, Verheyden und van Rysselberghe zählen zu ihren Zeitgenossen und Freunden.
Ronald Dirven, der Direktor des Museums Vincent Van Gogh Huis Zundert schilderte in seiner Laudatio verschiedene Lebensabschnitte des Künstlerlebens. Eugène Boch stammte aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie, Inhaber der Firma Villeroy & Boch. Er hatte seit 1879 bei dem Pariser Salonmaler Léon Bonnat studiert und war dann, 1882, nach der Auflösung von Bonnats privater Lehrstätte, wie Henri de Toulouse-Lautrec, Louis Anquetin und andere Atelierkameraden zu Fernand Cormon übergewechselt. Von Cormon her war er auch mit John Peter Russell und über diesen mit Dodge MacKnight befreundet.
Dieser lud Boch im April 1988 ein, zu ihm nach Fontvieille bei Arles zu kommen. Dort lernte er Vincent van Gogh kennen. Die beginnende Freundschaft zu van Gogh war nach Auffassung Dirvens mehr als eine jener Künstlerbekanntschaften, wie sie damals in Paris zuhauf existierten. Dies dokumentierte sich wohl unter anderem darin, dass er 1891 das von Gogh gemalte Porträt als Geschenk erhielt.
Ronald Dirven dankte der Familie von Boch dafür, dass sie nunmehr den Zugang zu dem Werk der beiden Maler, die heute zu den wichtigsten Vertretern der Moderne zählen in einer Dauerausstellung ermöglichen.
Der größte Teil der Ausstellung umfasst Werke aus mittleren und späteren Schaffen der beiden Künstler. Diese hatten sich nach Jahren intensiver Auseinandersetzung mit den Neuerungen des Impressionismus und des Neoimpressionismus mehr und mehr dem unmittelbaren Einfluss ihrer Vorbilder und Lehrer entzogen und ihre eigene Form- und Farbensprache entwickelt.
Auch die Keramikausstellung des Museums wurde durch bisher nicht gezeigte Stücke ergänzt und vermittelt vielerlei Impressionen aus der Geschichte des Weltunternehmens. Geöffnet ist die Ausstellung in der Alten Abtei in Mettlach von Montag bis Freitag von 9.00 – 18.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 9.30 bis 19.00 Uhr. (aram)