Das Merziger Viezfest und seine Geschichte – eine Ausstellung in der Sparkasse

2019 findet das Merziger Viezfest zum 50. Mal statt und das ist natürlich guter Anlass für ein Blick in die Geschichte des Viezfestes. Dazu sind vielerlei unterschiedliche Dinge in Vorbereitung. Erster Akt des Rückblicks war die Eröffnung einer Ausstellung in Sparkasse Merzig. An der hervorragend besuchten Vernissage nahmen neben anderen die Landtagsabgeordneten Martina Holzner und Frank Wagner, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Marcus Hoffeld. Der 1. Vorsitzende des Kreiskulturzentrums Villa Fuchs Jürgen Schreier und neben der amtierenden Viezkönigin Nathalie Zimmer und der amtierenden Viezprinzessin Laura Fox zahlreiche Viezköniginnen und Prinzessinnen der vergangenen Jahre teil.

Für Frank Jakobs immer ein besonderes Erlebnis

Sparkassendirektor Frank Jakobs, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Merzig-Wadern begrüßte die Besucher der Ausstellung mit einem Rückblick, hielt dabei aber fest, dass er an die ersten Viezfeste wenig Erinnerung habe – beim ersten Viezfest im Jahr 1970 – war er gerade mal zweieinhalb Jahre alt. Das sollte sich schon bald ändern. Als Jugendlicher machte er dann erste Bekanntschaft mit dem Merziger Nationalgetränk und erlebte die Entwicklung des Festes zur Großen Partymeile am ersten Oktoberwochenende mit. „Man traf und trifft Freunde, die man vielleicht schon ‚ewig‘ nicht mehr gesehen hat, man verabredet sich“. „ Das Fest“, so fügte er hinzu, „ist bis heute für mich immer ein besonderes Erlebnis“. Kaum jemand habe vor 50 Jahren erwartet, dass das Viezfest einmal zum größten Volksfest an der unteren Saar werde. Anfangs habe es auch noch nicht den heute üblichen Protektor gegeben .In den späteren Jahre habe sich dies geändert. 2007 war es dann der damalige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Siegfried Eckert – der übrigens auch unter den Besuchern der Vernissage weilte – der die Schirmherrschaft übernahm. 10 Jahre später hatte Frank Jakobs selbst dann die ehrenvolle Aufgabe das Fest mit zu eröffnen. „Ein nachhaltiges Erlebnis“, sagte er im Rückblick, „ich wusste gar nicht, das es so viele unterschiedliche Viezvarianten gibt“. Bei dieser Gelegenheit sei ihm erst richtig bewusst geworden, wieviele ehrenamtliche Helfer an dem Zustandekommen des Festes mitwirken.

Von Anfang an seien bei den Viezfesten zahlreiche Fotos entstanden, viele davon in der vordigitalen Zeit, als man noch mit Filmrolle und analoger Kamera werkelte. Es sei erstaunlich wieviele Fotos die Zeit überstanden haben und jetzt von den Bürgern zur Verfügung gestellt wurden. Daraus sind 50 Stelen entstanden, für jedes Jahr eine. Auf diesen Stelen findet man Fotos und Zeitungsausschnitte aus dem jeweiligen Jahr. Die Ausstellung findet im umgestalteten Zentrum der Sparkasse statt, das jetzt „Forum“ genannt wird. Hier sollen auch zukünftig Veranstaltungen der verschiedensten Art stattfinden.

1973 kam derMann mit dem „Bempel“

Jürgen Schreier zeigte Entwicklungsstufen des Viezfestes auf, das er das Merziger „Fest der Feste“ nannte. Über 1,5 Millionen Menschen hätten das Fest seit seiner ersten Veranstaltung im Jahr 1970 besucht. – In diesem ersten Jahr habe es ganze vier Stände gegeben, keine Viezkönigin und keinen Protektor. Von Jahr zu Jahr habe das Fest sich weiterentwickelt. Bereits bei seiner vierten Auflage im Jahr 1973 sei der Meister des „Bempel“, in dessen hessischer Heimat hierin der „Äppelwoi“ eingeschenkt wird, Heinz Schenk, mit seiner Frau zu Gast gewesen. 1976 habe es erstmals einen Schirmherrn gegeben, kein geringerer als der frühere saarländische Ministerpräsident Franz Josef Röder, dem dies offenbar so gut gefallen habe, dass er im Jahr darauf diese Aufgabe in seiner Geburtsstadt Merzig noch einmal übernahm.
Unter den zahlreichen prominenten Protektoren sei auch der Mann mit dem gelben Pulli, Außenminister Hans Dietrich Genscher gewesen, der im Jahr der Wende trotz vielfältiger anderer Verpflichtungen die Schirmherrschaft übernommen hatte. Schreier hatte noch eine ganze Reihe anderer Anekdoten parat, die die Besucher zum Schmunzeln veranlassten.

Auch das 50. Viezfest hat einen besonderen Protektor

Auch Bürgermeister Marcus Hoffeld stellte fest, dass seine Erinnerungen nicht in die Gründungszeit des Viezfestes zurückreichten – er war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren. Aber Erinnerungen gab es doch an die Kindheit, in der das Viezfest zusammen mit dem Opa besucht wurde. Vorher wurde beratschlagt, an welchem Stand Leberknödel verzehrte werden, damals eine Art Stammgericht. Auch Bürgermeister Hoffeld hatte einige Annekdoten parat, beispielsweise aus der Zeit in der er als Helfer im Stand der SpVgg Merzig mitwirkte. Hoffeld sagte aber auch einige Dankesworte an die Sparkasse für die zur Verfügung gestellte Räumlichkeit, an Konrad Bauer, Sarah Klemm und Michael Rauch für die Gestaltung der Stelen, aber auch an die zahlreichen Protektoren. Von diesen sei -Jürgen Schreier hatte es erwähnt – Hans Dietrich Genscher, der damalige Außenminister. ein Besonderer gewesen. Das 50. Viezfest habe wieder einen besonderen Protektor, wieder einen Außenminister: Heiko Maas wird diese Aufgabe übernehmen.

Zum Abschluss des offiziellen Teils der Vernissage wurden Gewinne vergeben: 10 Gutscheine und drei Sondergewinne, die für Besonderes vergeben wurden: für die Vorlage einer Veröffentlichung in der am weitesten entfernten Region erhielt Gert Jürgen Berning einen Karton mit besonderen Viezarten und passenden Gläsern. Die von ihm vorgelegt Veröffentlichung ist in Oslo erschienen. Den gleichen Preis erhielt Heinz Diwo für das älteste Fundstück. Einen dritten Preis gleicher Art erhielt die erste Merziger Viezkönigin Gabi I. die als kuriosestes Fundstück ihr Kostüm aus ihrer Amtszeit noch besaß und zur Verfügung stellte.
Musikalisch gelungen umrahmt wurde die Vernissage vom deutsch-französischen Duo, Yannisha, das sich aus Annisha und Yann Loup Adam zusammensetzt.

Die Ausstellung bleibt für vier Wochen im Forum der Sparkasse und kann dort während der Öffnungszeiten besucht werden.

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Tags: Das Merziger Viezfest seine Geschichte

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