Die Rebstöcke haben geblüht, der erste Schritt für einen guten Jahrgang ist getan.

Die Blüten am Rebstock sind ausgesprochen unscheinbar, aber doch ausgesprochen wichtig für das Produkt, die Traube, aus der dann der neue Wein Jahrgang entstehen soll. Sind nur wenige Blüten vorhanden, so kann es natürlich nicht viele Trauben geben. Beim Rebstock kommt es wesentlich darauf an, wie er durch den Winter gekommen ist und wie viele solcher Blütenständer, „Gescheine“, so lautet der richtige Fachausdrucke, im Frühjahr ansetzen. Erfahrene Winzer können schon bereits während oder nach der Blüte sagen, ob die Voraussetzungen für einen reichlichen und möglichst guten Jahrgang vorliegen. Entscheidend ist dabei, ob die selbstbestäubten Fruchtknoten auch wirklich zu Beeren heranwachsen oder schon rasch nach der Blüte abfallen. Der Winzer nennt dieses Abfallen verrieseln. Traubenblüte Juni 2020

Die früheren Sorten sollen dabei anfälliger gewesen sein, als die heutigen Stöcke. Der Winzer hofft während der Weinblüte warmes und trockenes Wetter. „Wenn der Winzer während der Blütezeit nachts unter dem Weinstock schlafen kann, wird’s richtig,“ sagt eine alte Winzerregel. In einem solchen Fall ist der Weinberg in wenigen Tagen durchgeblüht. Wenn es kalt und nass ist, kann sich die Zeit der Blüte länger hinziehen. Dadurch werden die Verluste durch das Verrieseln deutlich stärker. Allzu heiß sollte es allerdings nicht sein, denn dann kann es ebenfalls zu gewissen Verrieselungen kommen. Mitentscheidend ist auch der Zeitpunkt der Blüte.
Dieser liegt normalerweise etwa Anfang Juli. In diesem Jahr fand sie früher statt wegen der warmen Witterung im Mai. Allerdings ist das noch nicht alleine entscheidend für eine gute Ernte. Für diese muss das Wetter weiterhin gut mitspielen und neben warmen, sonnigen Tagen auch genügend Regentage mitbringen damit die Beere sich richtig enzwickeln kann, bevor dann in der Endphase vor der Lese eine Reihe von sonnigen Tagen für den richtigen Fruchtzucker sorgen. Und selbstverständlich ist in der ganzen Zeit ein sorgsames „Händchen“ des Winzers mit das A und O für ein gutes Ergebnis.

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