Wissenschaftler der Universität Eindhoven haben hierzu das Verhalten kleinster Mikrotröpfchen (Aerosole) untersucht, die Läufer und Radfahrer ausatmen. Das Ergebnis: Abhängig von der Geschwindigkeit, mit der man läuft oder fährt, verbreiten sich die Aerosole in einem größeren Umkreis als 1,5 Meter. Eine Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus könne beim schnellen Radfahren auch noch zehn Meter hinter einem vorausfahrenden Radfahrer gegeben sein. Ein Sicherheitsabstand von 20 Metern sei deshalb empfehlenswert.
Unsere aktuellen Erfahrungen lassen darauf schließen, dass Aerosole der Hauptübertragungsweg von COVID-19 sind.
Deshalb sind Masken wie der einfache Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder die von Ärzten und Therapeuten verwendeten FFP2-Masken aktuell so wichtig. Aerosole verbleiben lange in der Luft und sinken nur sehr langsam (innerhalb von Stunden) auf den Boden. Größere Tröpfchen fallen schneller. Wie groß allerdings die Tröpfchen sind, die vom Menschen ausgeatmet werden, ist im Alltag nicht messbar.
Im Freien – also beim Laufen, Joggen und Fahrradfahren an der frischen Luft – herrschen Bedingungen, die eine Übertragung eher erschweren. Die ausgeatmeten Viren werden in der Luft verdünnt, und meist herrscht obendrein etwas Wind, wodurch die winzigen infektiösen Partikel rasch verweht werden.
Insofern halten wir das Risiko beim Joggen, Fahrradfahren oder Überholen mit dem Fahrrad für nicht ganz so hoch, wie es die Studie der Universität Eindhoven befürchten lässt.
Dennoch sind meine Empfehlungen:
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je mehr Abstand, desto besser,
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sorgfältige und häufige Händedesinfektion sowie
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die Maskenpflicht einhalten.
Und verzichten Sie nicht auf Bewegung im Freien, da sie Ihrem Immunsystem so guttut.
Prof. (DHfPG) Dr. Thomas Wessinghage