Die geheimen Informationen, die im Merziger Rathaus eingelaufen sind erwiesen sich als richtig. Am Donnerstag,dem fetten,auch Weiberfastnacht genannt, probte eine geballte Narrenschar den Aufstand, nein sie probte nicht nur, sie unternahm zusammengerottet aus den verschiedenen Stadtteilen einen Angriff auf die schwarze Trutzburg inmitten der Kreisstadt Merzig. Bürgermeister Marcus Hoffeld hatte seine Mannschaft um sich geschart und mit Viezkönigin Laura und ihrem Gefolge sogar adelige Verstärkung mobilisiert.
Doch die von dem großen Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern angeführte Streitmacht aus den Ortsteilen Merzig, Brotdorf, Hilbringen, Menningen. Merchingen und Schwemlingen kannte keine Gnade. Zumal der Rathauschef sie vorher mit der Äußerung „Eure Kappensitzungen sind langweilig, langweiliger als meine Stadtratsitzungen“ provoziert hatte. Das Angebot, den Beigeordneten Dieter Ernst, der im April das Rathaus als Ruheständler verlässt, im kommenden Jahr als Prinzen zur Verfügung zu stellen, konnte eine Umstimmung hervorrufen. Die Angriffsmaschine rollte an. Auch wenn die Rathaus Mannschaft den Zugang mit Mann und Maus zu verteidigen versuchte, es hatte keinen Zweck, die Übermacht war zu stark. Bereits nach kurzer Zeit wurde die weiße Fahne gehisst und der Bürgermeister triumphierend von zwei Gardemädchen auf der Rathaustreppe präsentiert. Marcus Hoffeld zeigte sich als guter Verlierer und rückte die Schlüssel heraus an die Prinzenpaare der vertretenen Karnevalsvereine und sagt „Aber nur bis Aschermittwochmorgen, dann steh ich wieder vor der Tür“. Den musikalischen Abschluss des Rathaussturms bildeten die Lustigen Sänger aus Ballern, die bereits am Anfang die zahlreichen Besucher eingestimmt hatten. Zuvor hatten die Karnevalsverein für die Umzüge in den verschiedenen Stadtteilen geworben, die mit dem großen Merziger „Kinderumzug“ am Samstag um 15.11 Uhr beginnen.