Saarlouis. Ein Hauch von Sensation begleitete das Zustandekommen der Partnerschaft zwischen Saarlouis und dem an der Oder gelegenen Eisenhüttenstadt, das noch zu DDR Zeiten zustande kam und damals die erste Partnerschaft zwischen einer bundesdeutschen und einer Stadt der DDR bedeutete. Als die erste Reise einer Delegation aus dem Osten nach Saarlouis kam im Jahr 1986, bestand die Partnerschaft noch nicht, Dagmar Püschel war damals Mitglied des Volkschores. Seit dem 6. Januar ist sie Bürgermeisterin von Eisenhüttenstadt. Jetzt weilte sie zum vierten Mal in Saarlouis, Oberbürgermeister Roland Henz, Bürgermeister Klaus Pecina und Beigeordneter Manfred Heyer empfingen die Verwaltungschefin aus der Stadt an der Oder im Gobelinsaal des Rathauses.
Bis zu ihrem Amtsantritt war Dagmar Püschel als Konrektorin an einer Grundschule in Eisenhüttenstadt tätig. Daneben leitete sie die Fraktion „Die Linke“ und war in verschiedenen Fachausschüssen tätig. In einem Arbeitsgespräch mit der Saarlouiser Verwaltung, der Feuerwehr sowie Vertretern aus dem Stadtverband für Sport und dem Stadtverband der kulturellen Vereine wurden aktuelle Themen und weitere Möglichkeiten der Kooperation diskutiert.
Neben den traditionellen Begegnungen zur Emmes und zum Stadtfest wurden die Festivitäten anlässlich der 20-jährigen Partnerschaft zwischen den Feuerwehren Saarlouis und Eisenhüttenstadt terminlich abgestimmt. Das große Zeltlager der Jugendwehren, das im Sommer mit ca. 150 Jugendlichen in Eisenhüttenstadt stattfindet, war auch ein wichtiges Thema. Auf der Agenda standen weiterhin die Partnerschaftsgespräche, die vom 2. bis 5. September im polnischen Głogow stattfinden werden. Głogow ist die Partnerstadt von Eisenhüttenstadt und seit einigen Jahren ständiger Gast bei den Treffen der Städtepartner.
Nicht nur bewährte Aktivitäten standen auf dem Tableau, sondern auch neue Themen wie Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen der Tanzwoche, die in beiden Städten einen hohen Stellenwert genießt, Jugendaustausch mit Workshops, Bürgerreisen, verschiedene Ausstellungsprojekte der städtischen Museen, Teilnahme von Vereinen an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen in der Partnerstadt und vieles mehr.
Nach dem Arbeitsgespräch führte Erich Pohl die Gäste durch Saarlouis und erläuterte Wissenswertes über die Historie und die Entwicklung der Stadt.
Es war anstrengend, aber auch sehr viel versprechend“, meinte Dagmar Püschel am Ende des vollen Besuchsprogramms, und auch Roland Henz zeigte sich sehr zufrieden und erklärte: „Wir wollen und werden die Partnerschaft zu Eisenhüttenstadt fortführen, auf eine breitere Basis stellen und intensivieren“.