Stadthalle war ausverkauft
Merzig. Sie legte los wie die Feuerwehr. Dumpfe Trommeltöne wiesen die Richtung zu einem Titel, den man eigentlich nicht bei ihr vermutet, Afrika heißt er. Er beschreibt Südafrika, ein Land von dem sie schwärmt und in das sie sich hin und wieder zurückzieht, wenn sie auftanken will. Dann begrüßt Nicole die Besucher und sagt „Die Tour war eigentlich schon zu Ende“, und fügt hinzu „aber dann kam die Möglichkeit „dahemm“ bei euch noch etwas zu machen und deshalb bin ich heute hier, gerne hier“
Die Merziger Stadthalle war praktisch ausverkauft, über 700 Besucher waren da, teilweise weit angereist. So wurde unser Fotograf angesprochen von einem Fan, der ein Profi – Foto vom Konzert zugeschickt haben wollte, er war aus Heidelberg angereist, extra zu dem Konzert wie er sagte.Im ersten Teil des Konzerts gab es einige Lieder, die teilweise nicht so bekannt waren wie ein Ausflug an den Missisippi (Hallo Mrs. Sippie) oder in italienischer Sprache (Voglio amarti cosi) aber auch Dauerbrenner wie der erste große Hit von Nicole „Flieg nicht so hoch“, dazwischen Nachdenkliches wie „Für die Seele“ dann wieder erfolgreiche Hits in einem Medley.
Dazwischen immer wieder Kontakt mit dem Publikum, Fans, die ganz früh Geschenke überreichten, Kuschelbären, Blumen und auch kleine Päckchen, die die überraschte Nicole zu dem Ausruf veranlassten „Es ist doch noch gar nicht Weihnachten“. Zwischendrin auf einer Großleinwand im Hintergrund Videos, die zur aktuellen CD gedreht worden waren. Ausschnitte daraus wurden zu einigen Titeln eingeblendet, so dass man im Vordergrund die live singende Nicole sah und hörte, gleichzeitig im Hintergrund das Video dazu sah.
Ein Titel, der auch in unsere Zeit passt
Mit heftigem Beifall ging es in die Pause. Im zweiten Teil des Konzerts dann viele ihrer bekannten Lieder wie „Ein leises Lied“, „Wirst Du mich lieben“, „Wer schläft schon gerne allein“, „So viele Lieder sind in mir“, um nur einige Beispiele zu nennen. Später ein Medley mit alten Titeln wie Papillon oder der alte Mann und das Meer, dann wird kurz das Licht heruntergedimmert. Als es wieder hochfährt, sitzt Nicole auf einem Hocker, hat die weiße Gitarre in der Hand und dann ertönt er, der Hit auf den Fans in Merzig vielleicht am meisten gewartet haben „Ein bisschen Frieden“, der Titel mit dem Nicole 1982 den Grand Prix de la Chanson gewann, in Harrogate, der Titel, der für sie den ganz großen Durchbruch bedeutete, der Titel, mit dem sie in die Annalen einging, Gleichzeitig im Hintergrund die Bilder, die aus Harrogate damals um die Welt gingen. Als die letzten Takte verhallen, steht das Publikum auf, alle stehen, donnernder Applaus füllt die Halle. Nicole sitzt auf ihrem Hocker, den Kopf gesenkt, verharrt einige Augenblicke, steht dann auf und wendet dem Publikum den Rücken zu, trägt die weiße Gitarre in den Hintergrund. Dabei scheint sie sich über ein Auge zu reiben. Ob es ein Staubkorn war?
Sie kehrt zurück, ein nachdenkliches Lied erklingt, „das letzte Lied“. Aber es ist nicht das letzte Lied, es folgt ein englischer Titel „And I love you so“, eines Ihre Lieblingslieder sagt sie.
Und dann? Nun ja, Weihnachten steht vor der Tür. Deshalb kommt jetzt ein französisches Weihnachtslied „Petit Papa Noël“. Direkt danach für viele das Weihnachtslied schlechthin „Stille Nacht“ in englischer Sprache, in französisch, in deutsch. Das Publikum singt mit. An dem Treppenaufgang zur Bühne wartet bereits Bürgermeister Marcus Hoffeld mit Michael Rauch von der Villa Fuchs. Mit den letzten Tönen sie steigen hinauf, Bürgermeister Hoffeld überreicht einen riesigen Blumenstrauß. Ende? Nein, die Zugaberufe sind noch nicht vergessen, das letzte Lied erklingt, es klingt wie ein Versprechen: „Es gibt ein Wiedersehen“.
Nicole verlässt die Bühne, mit ihr ihre Band, die sie hervorragend begleitet hat. Aber sie verlässt noch nicht die Stadthalle. Vor der Halle, im Foyer warten die Fans, wollen ein Autogramm. Und natürlich bekommen sie es.
Bitte beachten Sie unsere nachfolgende Fotogalerie des Merziger Konzertes: