Saarlouis. Dass die klare Pokalniederlage der Royals in Halle keine Eintagsfliege war, zeigte sich beim letzten Spiel des Jahres in Keltern, wo die die Royals mit 62:90 eine verhältnismäßig deftige Klatsche einstecken mussten. Es mag dem verhältnismäßig kleinen Kader und der einen oder anderen Verletzung geschuldet sein, dass die Mannschaft letztendlich nicht mehr die Kraft hatte, an die guten Leistungen der ersten sieben, acht Spiel anzuknüpfen. Vor allem in der ersten Halbzeit fanden die Saarlouiserinnen überhaupt nicht in ihr Spiel. Selbst unproblematische Dinge wie Freiwürfe scheiterten verhältnismäßig häufig. Auch das dritte Viertel sah die Rutronik Stars aus Keltern so deutlich vorne, dass der Livestream Kommentator von einer Deklassierung sprach und betonte „eine Sabine Niedola reicht eben nicht aus“. Das mag wohl etwas übertrieben gewesen sein, geht im Kern aber dennoch nicht an den Tatsachen vorbei. Es bleibt festzuhalten, dass es derzeit ohne Sabine Niedola, die sicher zu den besten Spielerinnen der Liga gehört, düster aussähe.
Zwei Dinge bleiben zu hoffen: einmal dass die dreiwöchige Pause für die Auskurierung der Verletzungen ausreicht und dass die Spielerinnen genügend Kraft tanken können, um das zweite Ziel der Runde, nämlich die Play-Offs möglichst auf einem der ersten vier Plätze der Liga zu erreichen. Zumal das erste Ziel, das Erreichen der Top 4, verpasst wurde. Vielleicht lassen sich irgendwo in den Tiefen der Kassen auch doch noch so viele Reserven finden, dass man sich um eine Verstärkung bemühen kann.
„Wir sind immer noch Dritter der Liga“
Zurück zum Spiel in Keltern: Es fiel auf, dass die Rutronik Stars über lange Zeit, das Spiel in der Art gestalteten, in der die Royals bislang erfolgreich waren: sichere Abwehr und schnelle Gegenstöße, die erfolgreich abgeschlossen wurden. Erst im letzten Viertel, als die Gastgeberinnen im Gefühl des sicheren Sieges nachließen, wurde das Spiel des Saarlouiser Teams erfolgreicher.
Glücklicherweise – aus Sicht der Royals – verlor Pharma Serv Marburg in Chemnitz mit 65:72 und tauschte deshalb den Platz mit den siegreichen Hernerinnen. Dadurch konnten die Royals ihren dritten Platz behaupten.
Die Viertelergebnisse im Überblick: 25:16, 29:13, 20:11, 16:22. Erfolgreichste Werferinnen auf Saarlouiser Seite waren Angela Tisdale (13), Sabine Niedola (12) und Levke Brodersen mit 10 Punkten .
Chefcoach Herrmann Paar sagte nach dem Spiel: „ Wir haben angesichts des kleinen Kaders und der vielen Verletzungen eine gute Hinrunde gespielt. Heute mussten wir die physische Überlegenheit von Keltern anerkennen. Wir sind aber immer noch Dritter der Liga! Monique Smalls wird zurückkommen und die anderen Spielerinnen werden die Pause nutzen, aktiv zu regenerieren. Die Saison ist noch lange und wir haben keine schlechte Ausgangsposition!