Französischer Flair auf dem Marktplatz

Dillingen. Erstmals präsentierte sich die Dillinger Kulturbühne auf dem Dillinger Marktplatz. Anlass 1934dafür war der französische Nationalfeiertag, der auch Anlass dafür war, die Kulturbühne als „französischen Abend“ zu gestalten. Dies wiederum war Anlass dafür, die Band „die Schoenen“ zu engagieren, die Gruppe um Frontfrau Anne Schoenen, die auch in Dillingen viele Freunde hat. Viele davon fanden sich auf dem Marktplatz ein, der sich als ein ideales Gelände für eine solche Veranstaltung erwies – geräumig, keine Verkehrsbehinderung, Gastronomie rund um den Platz. Die Besucher fühlten sich wohl auf 1905dem Platz, bei dessen einstiger Gestaltung wohl auch an Veranstaltungen dieser Art gedacht worden ist. Auch die Musiker fühlten sich wohl auf diesem Platz, Bassist Jörg Jenner meinte „hier würde ich jedes Mal spielen“. Einige hundert Besucher hatten sich eingefunden, um ein Konzert zu erleben, das seinem Anspruch „französischer Abend“ voll gerecht wurde. Die Band präsentierte sic1929h in leicht veränderter Besetzung, anstelle des Stammgitarristen und Mitbegründers Guido Allgaier wirkte diesmal der bekannte Jazzgitarrist Ivo Müller als Gast mit. Bereits seit einigen Monaten ist Alex Huber aus Frankreich Schlagzeuger der Band, deren französisches Kontingent durch den Akkordeonisten Vincent Carduccio ergänzt wird.
Besonders für das französische Flair der Gruppe steht Anne Schoenen, die sich schon lange dem Chanson verschrieben hat, sowohl dem klassischen französischen Chanson als auch dem jungen französischen Chanson, das mit Popelementen angereichert ist. Anne stellt nicht nur die Chansondiva dar, sie ist eine Diva, wenn sie auf der Bühne steht. Sie covert die Chansons bekannter Größen nicht, ahmt nicht nach, sondern gibt den Liedern ihre eigene persönliche Note mit dem ihr eigenen Pep. Dabei liegt der 1947Schwerpunkt nicht auf den tiefschürfenden Titeln klassischer französischer Chansons, sondern vielmehr auf der Leichtigkeit des Savoir Vivre. Grundlage der Darbietung war das neue Schoenenprogramm mit dem Titel „Chante la vie“, ein Titel, der eigentlich schon sehr viel über das Programm verrät.
Die Besetzung der Band lässt eine große musikalische Vielfalt zu, sie lässt sie nicht nur zu, sie zwingt sie geradezu auf. Mag sein, dass man das Gastspiel von Ivo Müller ausnutzte, jedenfalls wurden zwischen den Gesangsdarbietungen auch Instrumentalstücke eingebaut, die teilweise durchaus jazzigen Charakter hatten.
Fazit: das Programm war so kurzweilig und mitreißend wie angekündigt, die Band spielte ihre musikalische Bandbreite voll aus, das Publikum war begeistert und – zurück zum Anfang, der Marktplatz sollte häufiger von der Kulturbühne genutzt werden.

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