Nach der deftigen Niederlage gegen Keltern im Auftaktspiel zur Bundesligasaison und dem darauf folgenden Pokalaus zuhause gegen Freiburg, mussten die inexio Royals Saarlouis am 2. Spieltag gegen die XCYDE Angels aus Nördlingen ran. Nördlingen ging nach dem klaren Sieg gegen Marburg als Favorit ins Spiel. Saarlouis hatte zu Beginn der Woche Headcoach Ondrej Sykora beurlaubt.Daher stand Co-Trainerin Gabi Chnapkova an der Seitenlinie.
Nördlingen gewann das Spiel am Ende verdient mit 84:94 mit 10 Punkten Vorsprung. Aber gegen Keltern im Auftaktspiel waren es fast 50 Punkte Differenz und im Pokalspiel gegen Freiburg waren es auch 33 Punkte normalerweise ein Klassenunterschied. A B E R gegen die starke Nördlinger gab es einen deutlichen Unterschied – Die Royals kämpften und ließen sich auch von dem fast aussichtslosen Halbzeitstand von 33:49 nicht demoralisieren und gewannen sogar die zweite Halbzeit mit 51:45. Es war eine andere Mannschaft, die die Zuschauer in der Stadtgartenhalle nach Kräften unterstützten. Nach einem ausgeglichenen 1. Viertel (20:23), in dem die Royals zeitweise mit 5 Punkten vorne lagen, gab es zu Beginn des 2. Viertels wieder einen heftigen Einbruch. Aus dem 20:23 wurde ein 24:43 bis zur 6. Minute dieses Viertels. In dieser Phase wurde das Spiel vermutlich verloren. Die Spielerinnen gaben leichte Bälle ab, wurden nervös, leichte Korbleger wurden versiebt. Nördlingen hingegen blieb konzentriert, überzeugte mit schnellem und direktem Spiel und hatte in Leslie Vorpahl eine überragende Akteurin in ihren Reihen. Sie lenkte das Spiel, bestimmte das Tempo und traf immer dann, wenn es richtig wehtat. Nach der Halbzeitpause entwickelte sich ein über weite Strecken ausgeglichenes und gutes Basketballspiel. Auf Saarlouiser Seite begannen die Jessica Kovatch Spiele – sie erzielt 36 Punkte, darunter etliche sehenswerte Dreier. Die Royals rückten Nördlingen im dritten Viertel noch einmal bis auf 5 Punkte auf die Pelle. Die Angels blieben dennoch cool und abgeklärt und es gelang ihnen in Druckphasen immer wieder, sich ein wenig abzusetzen.
Die Angels waren das reifere Team, hatten in Vorpahl und Magaly Meynadier, die zwei Jahre lang das Trikot der Royals getragen hatte und sich nach Nördlinger Auffassung derzeit in der Form ihres Lebens befindet, zwei Spielerinnen in ihren Reihen, die den Unterschied ausmachten und die sowohl im Aufbau als auch in der Defense entscheidende Impulse setzten. Die Royals waren gegenüber den wirklich schlechten Leistungen in den beiden ersten Spielen nicht wiederzuerkennen. Der Kampfgeist ist zurückgekehrt. Es gibt durch das Fehlen von Levke Brodersen nach wie vor Defizite im Spielvortrag und der Spielsteuerung. Die Defense bleibt neben der fehlenden Kontinuität im Spiel jedoch die größte Baustelle. Hier fehlen Konsequenz und Entschlossenheit. So bleibt noch einiges zu tun, aber es scheint Zuversicht zu entstehen und das ist eine Perspektive, und zwar eine gute …
Beste Korbschützinnen auf Saarlouiser Seite waren Amerikanerinnen Jessica Kovatch (22) mit 36 Punkten, davon 7 Dreier und Alison Gorell (26) mit 19 Punkten, während bei Nördlingen die Amerikanerin Leslie Vorpfahl (24) mit 27 Punkten, davon 6 Dreier und die Luxemburgerin Magaly Meynadier mit 17 Punkten dominierten
Wem gelingt der erste Sieg?
Nach der sehr guten zweiten Halbzeit gegen Nördlingen fahren die Royals etwas befreiter gen Norden und hoffen den Schwung dieser Partie mitnehmen zu können. Sie müssen weiterhin auf die Verletzten Levke Brodersen sowie Helena Eckerle und Mandy Geniets verzichten. Andrea Andelova, die als Guard nachverpflichtet wurde, findet sich zwischenzeitlich schon besser zurecht. Gabi Chnapkova hat die Mannschaft ein wenig umgebaut, mit dem Erfolg, dass sowohl Jessica Kovatch als auch Alison Gorrell besser zur Geltung kommen. Die Baustellen Defense und Spielvortrag sollten schnellstens beseitigt werden.Aber auch die GiroLive-Panthers Osnabrück möchten nach zwei knappen Niederlagen – 73:75 in Hannover gegen Meister Herne und 68:72 gegen Hannover – den ersten Sieg einfahren. Ein entscheidender Faktor könnten die knapp 700 Zuschauer sein, die das Team unterstützt hatten.