Chancen für den Weiterbetrieb des Lebacher Krankenhauses gestiegen

Neue Hoffnung für den Fortbestand des Lebacher Caritas Krankenhauses. Die Proteste der Mitarbeiterbewegung, der energische Einsatz der Politik auf verschiedenen Ebene und das Trommelfeuer der Facebook-Gruppe sind nicht in das Leere gegangen! Die Cusanus Trägergesellschaft Trier (ctt) hat ihre Bereitschaft angekündigt Gespräche über die Weiterführung des Krankenhauses zu führen. Dies geht aus einem Schreiben des Gesellschafters der ctt, der Hildegard Stiftung hervor, das an die rd. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses gerichtet ist. Dieses Schreiben, das unter anderem von dem Vorstandsvorsitzenden des Vorstandes der Hildegardstiftung, Dr. Rüdiger Fuchs, unterzeichnet ist weckt positive Gedanken, es enthält aber auch einige deutliche Forderungen. In dem und vorliegenden Schreiben heißt es u.a. „Der Beschluss des Aufsichtsrates vom 5. März 2020 ein Schließungsszenario des Lebacher Krankenhauses einzuleiten war wirtschaftlich im Sinne des Gesamtunternehmens ctt zwingend geboten und auch unter rechtlichen Bedingungen unabdingbar. In einem Konsultationsverfahren mit der Belegschaft sollten die Bedingungen der Schließung ausgehandelt werden. Dieses Verfahren sollte allerdings ergebnisoffen geführt werden, also auch Alternativen zu einer Schließung beinhalten“.
Dieses Szenario führte zu erheblichen Protesten, auf allen Ebenen, auch seitens der Politik, so heißt es in dem Schreiben weiter, „öffentlichkeitswirksam ist gefordert worden, das Lebacher Krankenhaus nicht zu schließen, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und Arbeitsplätze zu erhalten. Diese vehementen Forderungen haben den Träger und die Geschäftsführung der ctt ermutigt die Fortführung des Krankenhauses anzustreben. Natürlich erwarten wir, dass seitens der Politik den lauten Forderungen dann auch tatsächlich finanzielle Förderungen folgen“.

ctt will in Verhandlungen eintreten
Ermutigend sei auch, dass im Interessenbekundungsverfahren für die Errichtung einer Nordsaarlandklinik kein Angebot eines Trägers für den angestrebten Neubau vorliegt. Daher sehe man sich jetzt in der Lage ein wirklich konkurrenzfähiges Angebot einzubringen. „Nicht zuletzt“, so heißt es weiter „aufgrund der konkreten Erfahrungen im Umgang mit einer Pandemie hoffen wir auf ein Umdenken der Politik auf Bundes- und Landesebene. Der Stellenwert kleiner Krankenhäuser im ländlichen Regionen wird sich vermutlich deutlich ändern“.

Vor diesem Hintergrund werden Träger und Geschäftsführung mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Verhandlungen eintreten. Dabei soll ein erweitertes Medizinkonzept mit einem erhöhten Investitionsvolumen für den Neubau des in Lebach vorgelegt werden. Dieses Vorhaben könne allerdings nur mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums realisiert werden. Unabdingbar seien außerdem die politische und ggf. finanzielle Förderung durch Landkreis und Kommune. Seitens der ctt wird auch betont, dass man auf die tätige Mitwirkung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setze und auf deren Bereitschaft Neuerungen und Veränderungen mitzutragen. Die Verhandlungen mit den politisch Verantwortlichen sollen nunmehr zügig beginnen. Entscheidungen sollen bis Oktober 2020 gefallen sein.

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