„Wir sind erfreut, dass die Landarztquote so viel Anklang gefunden hat. Über 100 junge, motivierte Menschen wollen ein Medizinstudium im Rahmen der Landarztquote aufnehmen und dem Saarland damit nach dem Abschluss als Landärzte erhalten bleiben. Das zeigt zum einen, dass das Saarland weiterhin ein Ort ist, an dem junge Menschen ihre Zukunft planen möchten. Zum anderen sind die vielen Bewerbungen aber auch ein Zeichen dafür, dass wir die richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen haben, um die hausärztliche Versorgung im Saarland auch in Zukunft zu sichern“, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann.
Das Bewerbungsportal zur saarländischen Landarztquote war vom 21. Mai bis zum 04. Juni 2020 geöffnet. In dieser Zeit trafen insgesamt 112 Bewerbungen beim Landesamt für Soziales (LAS) ein. In der zweiten Phase des Auswahlverfahrens werden nun auf Grundlage der Abiturnote, einer einschlägigen Berufsausbildung und dem Medizinertest die besten Bewerberinnen und Bewerber zu einem strukturierten Auswahlgespräch eingeladen. Hier entscheidet dann ein fachkundiges Gremium darüber, wer einen der Studienplätze im Rahmen der Landarztquote erhält. Für das Auswahlverfahren ist das LAS zuständig.
Durch das neue Landarztquotengesetz werden bis zu 7,8 Prozent der Studienplätze für Humanmedizin an der Universität des Saarlandes vorab an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums sowie einer entsprechenden Facharztausbildung zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten ländlichen Regionen im Saarland tätig zu sein. Im kommenden Wintersemester 2020/2021 wird es voraussichtlich 22 dieser Studienplätze an der Universität des Saarlandes geben.
Monika Bachmann: „Ich bin allen Bewerberinnen und Bewerbern sehr dankbar, dass sie sich für die Menschen im Saarland, gerade im ländlichen Raum, einsetzen wollen und wünsche ihnen viel Erfolg für die Auswahlgespräche!“ Weiterführende Informationen zur Landarztquote findet man unter https://www.saarland.de/254114.htm.
Hintergrund
Von den rund 665 niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten im Saarland haben fast 38 Prozent das 60. Lebensjahr überschritten. Im vergangenen Jahr sind 23 Hausärztinnen und Hausärzte in Ruhestand gegangen. Es wurden 16 neue Anerkennungen erteilt. Insgesamt gibt es derzeit über 70 offene Hausarztsitze im Saarland. Das Landarztquotengesetz soll diese Entwicklung unterbrechen und Engpässe in der hausärztlichen Versorgung verhindern. Es trat am 21. Mai in Kraft.