Das Phantom der Oper

Standing Ovations für Deborah Sasson und Partner

Merzig (aram). Das Phantom der Oper ist sicher eine der bedeutendsten Inszenierungen der jüngeren Musical Geschichte. Basierend auf dem 1911 veröffentlichten Roman von Gaston Leroux entstand das von Andrew Lloyd Webber komponierte Musical, das 1986 im berühmten Londoner Westend seine Premiere hatte. Mittlerweile haben über 100 Millionen Besucher das Phantom der Oper zum erfolgreichsten Musical-Thema aller Zeiten gemacht.
Weltstar Deborah Sasson hat sich für viele als die beste denkbare Besetzung der Christine herauskristallisiert. So wundert es nicht, dass der aus Boston (USA) stammende Star mit diesem Musical eine eigene Produktion entwickelt hat, mit der sie seit Jahren auf Tour ist. In Merzig machte das Phantom bereits zum vierten Mal Station, erneut weilten über 500 Besucher in der Stadthalle, die den Weltstar am Ende mit standing ovations  feierten.
Das Thema des Musicals ist die Rivalität zwischen dem Phantom, das Christine Daee zu einer nahezu perfekten Sängerin ausbildet und Graf Raoul de Chagny, der Christine ebenfalls liebt. Christine selbst ist hin und her gerissen zwischen beiden Männern. Ihr Verstand führt sie zu dem Phantom, ihr Herz zu Raoul. Eine zweite Rivalität wird aufgebaut zwischen dem bisherigen Star der   Oper, Carlotta (Sonja Heiermann), deren Erkrankung zur große Chance für Christine wird.
Das Phantom fordert Carlottas Rolle für Christine, untermauert diese Forderungen mit unheimlichen Unfällen. Die Operndirektoren geben nach. Die Forderungen des Phantoms an die Sängerin werden immer eindringlicher, schließlich entführt er Christine in die Katakomben der Oper, nimmt Raoul und den ihn begleitenden Perser gefangen und droht die Oper in die Luft zu sprengen, wenn Christine ihn nicht heiratet. In höchster Not willigt sie ein – und reißt dem Phantom kaum, dass er ihre Fesseln gelöst hat, die Maske vom Gesicht –was sie sieht erschreckt sie zutiefst und weckt zugleich Mitleid….
Seit 2007 spielt Axel Olzinger das Phantom mit großer Überzeugungskraft. Die Rolle des Raoul hat seither der in Paris lebenden Joachim Sautter übernommen, der in diesem Jahr auch Regie führte.
Das Team wiederholt nicht Jahr für Jahr die gleiche Inszenierung, sondern wartet alljährlich mit kreativen neuen  Ideen auf. So beherrscht in diesem Jahr eine Orgel das Bühnenbild, soweit die Ereignisse in den Räumen des Phantoms stattfinden. Modernste Technik hat Einzug gehalten. Die Suche nach Christine, die Raoul und seinen Freund ebenso wie den Kommissar und sein Team durch die Katakomben führen, wird durch großflächige Fotos im Hintergrund dargestellt, Gaze, die die eigentliche Szene etwas unschärfer werden lassen, schaffen eine eigene Mystik, zumal diese Gaze, wenn es erforderlich wird und der Betrachter ein „scharfes Bild“ sehen soll verschwinden.
Immer wieder gibt es Szenenapplaus für die verschiedenen Lieder und Arien, an Ende steht das Publikum und aplaudiert lange anhaltend, während Deborah Sasson als Zugabe, ganz in rot gehüllt, mit der Arie der Habanera aus Carmen ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt.
Mit der Merziger Aufführung ging die diesjährige Tour nach 60 Tagen mit 60 Aufführungen in 60 verschiedenen Städten zu Ende. Man darf gespannt sein, welche neuen Ideen 2011auf die Besucher warten, viele Besucher aus Merzig und Umgebung sind bereits darauf gespannt…

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