Zwei Ausstellungen zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung

Gleich zwei Wanderausstellungen zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung sind ab sofort im Städtischen Museum Saarlouis zu sehen. Eröffnet wurden sie pandemiebedingt im kleinen Rahmen durch OB Peter Demmer und den Schirmherrn, Landtagspräsident Stephan Toscani.
: Rundgang durch die Ausstellungen. Von rechts: Landtagspräsident Stephan Toscani, OB Peter Demmer, Bürgermeisterin Marion Jost und die beiden Landtagsabgeordneten Marc Speicher und Raphael Schäfer Fotos: Sascha Schmidt
30 Jahre Wiedervereinigung, das ist nicht nur für das vereinte Deutschland ein besonderer Jahrestag – es erinnert auch an ein wichtiges Kapitel der Saarlouiser Stadtgeschichte: Die Gründung der ersten deutsch-deutschen Städtepartnerschaft mit Eisenhüttenstadt 1986. „Auch zum Jahrestag sind wir wieder in aller Munde“, betonte OB Peter Demmer bei der Ausstellungseröffnung, die coronabedingt in kleinem Rahmen stattfand. Man möchte wissen, wie die Partnerschaft zustande kam, wie politische Entscheidungsträger überzeugt wurden, dieses Experiment zu wagen – „indem nicht das politisch Trennende in den Vordergrund gestellt wurde, sondern Gemeinsamkeiten gesucht, ausgetauscht und gepflegt wurden“, zitierte Demmer den Saarlouiser Ehrenbürger Erich Pohl.

Auch Saar-Landtagspräsident Stephan Toscani hob die Bedeutung der Städtepartnerschaft hervor: Saarlouis sei eine Pionierstadt was die deutsche Einheit angehe, eine Stadt, die Pionierarbeit auf dem Weg zur Wende geleistet habe.
Wichtige Kapitel dieser Epoche deutscher Geschichte arbeiten die beiden Ausstellungen „Von der friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit“ und „Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel“ auf, die zurzeit im Städtischen Museum Saarlouis zu sehen sind. Schirmherr Toscani erinnerte an den Mut der Bürgerbewegungen, die für die friedliche Revolution und gegen das DDR-Regime auf die Straße gingen. „Sie hatten damals noch nicht unser historisches Wissen von heute. DBeim  Rundgang durch die Ausstellungen Mut dieser Menschen können wir nicht hoch genug einschätzen und würdigen.“

Darüber hinaus sei die deutsche Wiedervereinigung auch ein Verdienst der damals führenden Akteure gewesen. Beachtenswerte Staatskunst dabei: „Einheit und Freiheit zu verbinden und Einheit in Freiheit zu schaffen“; und weiter: „auch den Schwung umzuwandeln für einen Entwicklungssprung der europäischen Einigung.“ Mit ihrem Blich auf die Umbrüche verheimlichten die Ausstellungen zugleich auch nicht die negativen Veränderungen, die die Wiedervereinigung mit sich brachte: Verlustängste etwa, Arbeitslosigkeit oder den Niedergang vieler Betriebe im Osten.
„Wir haben Glück“, betonte Toscani, „in dieser historisch wohl besten Phase der deutschen Geschichte geboren zu sein. Aber das ist auch ein Auftrag, uns einzusetzen für ein freiheitliches, rechtsstaatliches und demokratisches Deutschland.“
Die Ausstellungen werden gezeigt im Rahmen des Semesterschwerpunktes zu 30 Jahre Wiedervereinigung, der von der städtische Volkshochschule zusammen mit dem Städtischen Museum und der Stabsstelle für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Internationale Kooperation organisiert wird.

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